Sozial-/Kulturwissenschaften

Jon Elsters Theorie rationaler Bindungen

Hrsg. v. Ingo Pies u. Martin Leschke

2008. VII, 241 Seiten.

Konzepte der Gesellschaftstheorie 14

39,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149757-5
lieferbar
Jon Elsters Publikationen decken thematisch ein breites Spektrum ab, von Fragen lokaler Gerechtgikeit bis zu den Verfassungsprozessen in den USA oder aktuell in Osteuropa. Im Zentrum aber stehen Überlegungen zur Rationalität, vor allem über den rationalen Umgang mit Irrationalität durch Bindungen.
Jon Elster (geb. 1940 in Oslo) gehört zu den international prominentesten Vertretern der Theorie rationalen Handelns in den Sozialwissenschaften. Er verfasste vor allem wichtige Beiträge zum Problem rationaler Bindungen. Durch institutionelle Vorkehrungen vermag man nicht nur andere, sondern auch sich selbst zu binden: Selbstbindungen individueller oder kollektiver Art können von rationalen Akteuren (auf freiwilliger Basis) eingesetzt werden, um voraussehbare unerwünschte Folgen des eigenen Handelns gezielt zu verhindern.
Jon Elsters Publikationen decken thematisch ein breites Spektrum ab, angefangen von Fragen lokaler Gerechtigkeit bis zu den Verfassungsprozessen in den USA oder aktuell in Osteuropa. Im Zentrum aber stehen Studien über Rationalität, vor allem über den rationalen Umgang mit Irrationalität durch Bindungen. Hierbei bilden methodologische Auseinandersetzungen stets den roten Faden. Elster warnt die Sozialwissenschaften vor funktionalistischen Fehlschlüssen und einem allzu naiven Umgang mit dem Rational-Choice-Ansatz.
Die Autoren des vorliegenden Bandes stellen zentrale Arbeiten aus Jon Elsters Gesamtwerk vor und vermitteln so einen Überblick über die Stoßrichtung, Anwendungsbreite und Wirkungsgeschichte seiner Publikationen. Insbesondere Probleme lokaler Gerechtigkeit, zeitinkonsistenten Verhaltens, der Integration der Gefühle in die Theorie rationalen Handelns, des Zusammenhalts von Gesellschaften und der Verfassungsgestaltung werden kritisch diskutiert. Damit werden all diejenigen angesprochen, die an den theoretischen Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik interessiert sind.
Inhaltsübersicht
Ingo Pies: Theoretische Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Der Beitrag John Elsters – Claus Offe: Die genetische Entschlüsselung der politischen Ordnung. Jon Elster über Selbstbindung und die Verfassungsprozesse in Osteuropa – Dirk Sauerland (Kommentar): Was man aus den Arbeiten von Jon Elster aus dem Prozess der Verfassungsgebung in Mittel- und Osteuropa lernen kann – Petra Stykow (Kommentar): Jon Elster und die Theorie der Verfassungsgesetzgebung – Harald Bluhm: Zement, Kitt, Klebstoff oder soziales Band. Jon Elsters Variation des Problems sozialer Ordnung – Andrea Maurer (Kommentar): Mechanismen sozialer Ordnungsbildung. Anspruch und methodologische Position Jon Elsters – Walter Reese-Schäfer (Kommentar): Argumentieren, Verhandeln und institutionelle Normen – Christoph Henning: Alchemies of the Mind. Wie Jon Elster die Gefühle in die Vernunft einholt – Martin Leschke (Kommentar): Kritische Anmerkungen zur Integration der Gefühle in das ökonomische Modell individuellen Handelns – Reinhard Zintl (Kommentar): Ist Rational Choice reduktionistisch und hätte Elster den Ansatz eigentlich ganz verwerfen sollen? – Klaus Beckmann: Jon Elster und das Zeitinkonsistenz-Problem – Katharina Holzinger (Kommentar): Kann man gegen sich selbst »spielen«? – Martin Petrick (Kommentar): Wie rational war Odysseus wirklich? – Ingo Pies und Jörg Viebranz: Jon Elster und das Problem lokaler Gerechtigkeit – Alexander Brink (Kommentar): Jon Elsters »Local Justice«. Governanceethik als Weiterentwicklung der Theorie lokaler Gerechtigkeit – Thomas Döring (Kommentar): Was ist eigentlich problematisch am »Problem lokaler Gerechtigkeit«? – Guido Schröder: Der Flug eines modernen Ikarus. Jon Elsters Theorie irrationalen Verhaltens aus wissenschaftstheoretischer Sicht
Personen

Martin Leschke ist Inhaber des Lehrstuhls für VWL 5, insbesondere für Institutionenökonomik, an der Universität Bayreuth.

Ingo Pies Geboren 1964; 1989 Diplom-Volkswirt, Universität Münster; 1992 Dr. rer. pol., Katholische Universität Eichstätt; 1999 Dr. rer. pol. habil., Universität Münster; seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
https://orcid.org/0000-0003-2068-4529

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: — 2009, Heft 3, S. 20 (S.W.)
In: Portal für Politikwissenschaft (pw-portal.de) — www.zpol.de (27.01.2009) (NH)