Welchen Beitrag liefert Karl Poppers kritischer Rationalismus zum besseren Verständnis und zur Gestaltung offener, demokratisch verfaßter Gesellschaften?
Karl Popper gehört zu den einflußreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Das thematische Spektrum seiner Schriften reicht von der Wissenschaftstheorie über die Methodologie der Sozialwissenschaften bis hin zu politischen Stellungnahmen gegen totalitäre Gefährdungen der Demokratie. Dieser interdisziplinären Ausrichtung liegt ein einheitlicher Denkansatz zugrunde: der kritische Rationalismus als eine Theorie sozialen Lernens. Das Potential dieses Denkansatzes zur Ausrichtung insbesondere jener Wissenschaften, die sich mit dem Phänomen der modernen, offenen Gesellschaft auseinandersetzen, ist längst noch nicht ausgeschöpft und wird in der rein philosophie-internen Popper-Rezeption wenig berücksichtigt.
Die Autoren dieses Bandes untersuchen den kritischen Rationalismus aus einer gesellschaftstheoretischen Perspektive. Damit wenden sie sich an alle, die an den theoretischen Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik interessiert sind. In ihren Untersuchungen befassen sie sich mit der zentralen Frage: Welchen Beitrag liefert der kritische Rationalismus zum besseren Verständnis und zur Gestaltung offener, demokratisch verfaßter Gesellschaften?
Inhaltsübersicht:
Ingo Pies: Theoretische Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Der Beitrag Karl Poppers -
Gerhard Engel: Kritischer Rationalismus und offene Gesellschaft. Zur Theorie einer demokratischen Wissensgesellschaft -
Markus Dietz (Kommentar): Die offene Gesellschaft und das Niveau gesellschaftlicher Diskurse -
K.J. Bernhard Neumärker (Kommentar): Einige (kritische) Marginalien zur politisch-institutionellen Ökonomik der Popperschen 'Offenen Gesellschaft' -
Andreas Suchanek: Kritischer Rationalismus und die Methode der Sozialwissenschaften -
Martin Leschke (Kommentar): Die Aufgabe der Ökonomik als Sozialwissenschaft -
Notburga Ott (Kommentar): Kritischer Rationalismus und die Institutionen der Wissenschaft -
Gerhard Vollmer: Kritischer Rationalismus und Evolutionäre Erkenntnistheorie -
Christoph Lütge (Kommentar): Was kann eine Evolutionäre Wissenschaftstheorie von der Ökonomik lernen? -
Michael Schmid (Kommentar): Poppers Darwinismus -
Renate Homann: Rationalität und Literaturwissenschaft. Die Rationalität der Literatur -
Moritz Baßler (Kommentar): Das offene Kunstwerk und seine Freunde -
Helmut Peukert (Kommentar): Zur Logik transformatorischer Lernprozesse -
Gebhard Kirchgässner: Wirtschaftspolitische Beratung aus der Sicht des kritischen Rationalismus; vierzehn Thesen -
Bernd Hansjürgens (Kommentar): Kritischer Rationalismus als Konzeption wirtschaftspolitischer Beratung -
Franz Haslinger (Kommentar): Rationaler Dissens unter Ökonomen. Grenzen der Politikberatung