Rechtswissenschaft

Klugheit

Begriff – Konzepte – Anwendungen
Hrsg. v. Arno Scherzberg in Verb. m. Tilmann Betsch, Helge Peukert u.a.

2008. XIV, 237 Seiten.

Neue Staatswissenschaften 8

54,00 €
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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-149690-5
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Was ist Klugheit und welchem Erkenntnisinteresse dient der Klugheitsbegriff? Kann es Regeln klugen Verhaltens geben? Diesen Fragen gehen die Autoren der Beiträge im vorliegenden Band aus der Perspektive von Philosophie, Psychologie, Ökonomie, Organisationstheorie und Rechtswissenschaft in teilweise empirisch, teilweise theoretisch angelegten Beiträgen nach.
Der vorliegende Band setzt den von den Herausgebern im Vorjahr unter dem Titel »Kluges Entscheiden« eröffneten Diskurs zum Klugheitsbegriff fort.
Bei Klugheit als praktischer Urteilskraft geht es um eine Ziel- und Maßstabswahl in situ und damit um die Frage, wie allgemeine und abstrakte Werte oder Ziele situationsangemessen bestimmt und in einen Handlungsentschluss umgesetzt werden können. Dabei ist regelmäßig nicht einfach zwischen vorgegebenen Alternativen zu wählen. Vielmehr sind die in Betracht kommenden Ziele und Handlungsentwürfe zunächst überhaupt erst zu entwickeln und zu selektieren. Die Kriterien und Regeln hierfür werden nicht nur als individuelle Lebenserfahrung gebildet, sondern auch als organisationale und soziale Verhaltensregeln tradiert. Allen drei Ebenen ist gemeinsam, dass es sich um Überzeugungsstrukturen (belief structures) handelt, die die Identitätsbildung der Beteiligten prägen. Klugheit ist also kein vorfindlicher Befund, der epochen- und kulturübergreifend feststünde, sondern wird durch bestimmte Denk- und Glaubensmuster gebildet und zugeschrieben.
An diesen Erkenntnisstand knüpfen die Beiträge des vorliegenden Bandes an. In theoretisch-konstruktiver Hinsicht führen die Autoren die verschiedenen Dimensionen des historischen Klugheitsdiskurses in einer zeitgemäßen Weise zusammen. Die empirisch-praktischen Beiträge identifizieren Eigenschaften, Verhaltensweisen und Strukturen, die Klugheit als Kompetenz kennzeichnen. Schließlich wird normativ kontrovers erörtert, ob es angemessen sein kann und überhaupt noch gelingt, Klugheit in abstrakte Regeln zu fassen und situationsunabhängig zu definieren.
Inhaltsübersicht
I. Klugheit als Konstrukt
Andreas Luckner: Klugheit und Orientierung. Historisch-systematische Ortsbestimmungen – Arno Scherzberg: Über Klugheit und Rationalität – Günther Ortmann: Regeln der Klugheit?
II. Klugheit als Kompetenz
Ernst Hany: Klugheit aus der Sicht der Differentiellen Psychologie – Alexander Gerybadze: Einsatz von Klugheit im Innovationsprozess: Intelligente neue Formen der Durchsetzung von Standards – Hans-Heinrich Trute: Klugheit in juristischen Entscheidungen
III. Klugheit im Umweltbezug
Tilmann Betsch: Klugheit im Umweltbezug: Die Balance zwischen Routinisierung und Kontextualisierung – Nikolaus Beck: Der Einfluß der institutionalisierten Umwelt auf die Gestaltung organisatorischer Regeln – Helge Peukert: Ökologische Klugheit
Personen

Arno Scherzberg Geboren 1956; Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen und Münster; 1989 Promotion; 1998 Habilitation; Professor für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenchaft an der Universität Erfurt.

Tilmann Betsch Keine aktuellen Daten verfügbar.

Helge Peukert Keine aktuellen Daten verfügbar.

Alexander Thumfart Keine aktuellen Daten verfügbar.

Peter Walgenbach Keine aktuellen Daten verfügbar.

Gerhard Wegner ist Inhaber des Lehrstuhls für Institutionenökonomie und Wirtschaftspolitik an der Staatswissenschaftlichen Fakultät, Universität Erfurt.

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