Theologie

Märtyrerbücher und ihre Bedeutung für konfessionelle Identität und Spiritualität in der Frühen Neuzeit

Interkonfessionelle und interdisziplinäre Beiträge zur Erforschung einer Buchgattung
Hrsg. v. Andrea Strübind u. Klaas-Dieter Voß

104,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-156538-0
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Opfer religiöser Gewalt hat es im 16. und 17. Jahrhundert sowohl auf protestantischer als auch auf katholischer Seite – besonders aber im reformatorischen Täufertum – in großer Zahl gegeben. Die Beiträge im vorliegenden Tagungsband beschäftigen sich interdisziplinär und interkonfessionell mit dem Phänomen religiös motivierter Verfolgung von Christen in der Frühen Neuzeit.
Wer sich mit den durch die Reformation ausgelösten Veränderungen in Kirche und Gesellschaft vor 500 Jahren beschäftigt, darf dabei die dunkle Seite des damaligen Geschehens nicht ausklammern. Die Beiträge im vorliegenden Tagungsband beschäftigen sich interdisziplinär und interkonfessionell mit dem Phänomen religiös motivierter Verfolgung von Christen in der Frühen Neuzeit. Untersucht wird u.a. die Entstehungs- und Druckgeschichte der seit Mitte des 16. Jahrhunderts populär gewordenen Märtyrerbücher, aber auch die Art der darin vorkommenden Darstellungen und Visualisierungen, durch die zum Teil konfessionelle Gemeinschaft gestärkt bzw. eine identitätsstiftende Bekenntniskultur geschaffen wurde.
Inhaltsübersicht
Peter Burschel: Cultures of Martyrdom in the Early Modern Age – Martin Ohst: Transformationsversuche und ihre Grenzen. Der Begriff des Martyriums im lutherischen Protestantismus – Martin Treu: Märtyrer im Luthertum Ludwig Rabus: Historie der Märtyrer – Jeremiah Martin: Temporal and Spiritual Identity in Jean Crespin's Livre des martyrsKlaas-Dieter Voß: Adriaen van Haemstede und die Täufer. Zum Entstehungskontext und zur Autorschaft der ältesten »Emder« Märtyrerbücher – Gabriele Müller-Oberhäuser: »Great Persecutions and Horrible Troubles«. John Foxe, The Book of Martyrs und die englische Reformation – Susanne Lachenicht: Die Bedeutung des Martyriums für Hugenotten in Frankreich und im Refuge – Albert de Lange: Die Waldenser in Kalabrien. Märtyrer zwischen Mythos und Realität – Stephanie Dickey: Pietism and Pictorial Convention in Jan Luyken's Illustrations for The Martyrs' Mirror (1685) – Nicole Grochowina: Gleichheit im Tod, Unterschied in der Erinnerung? Märtyrerinnen im Täufertum – Raingard Esser: »als in eenen spiegel …« Katholische Märtyrerbücher in den Niederlanden im Achtzigjährigen Krieg – Walter Schulz: Emdens Märtyrer. Die Quäker im 17. Jahrhundert
Personen

Andrea Strübind ist Professorin für Kirchengeschichte und Historische Theologie am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg.

Klaas-Dieter Voß ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden und Lehrbeauftragter am Institut für Evangelische Theologie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — 49 (2022), S. 135–136 (Marc Mudrak)
In: Rottenburger Jahrbuch f. KirchenG — 40 (2021), S. 300–302 (Ronald G. Asch)
In: Theologische Literaturzeitung — 145 (2020), S. 568–569 (Christian Volkmar Witt)
In: Arbeitskreis f. Evangelikale Theologie — https://rezensionen.afet.de/?p=905 (Ulrike Treusch)
In: Jahrbuch f. Evang. KirchenG d. Rheinlandes — 70 (2021), S. 264–268 (Harald Schroeter-Wittke)