Theologie

Ingolf U. Dalferth

Malum

Theologische Hermeneutik des Bösen

2008. XV, 593 Seiten.
109,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149447-5
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Die vielfältigen Erfahrungen von Bösem haben Menschen seit jeher dazu gebracht, sich in Klage und Bitte an Götter oder Gott zu wenden. Ingolf U. Dalferth untersucht diese Orientierungsstrategien, indem er das Verständnis des malum als Mangel an Gutem, als Übeltat und als Unglaube kritisch rekonstruiert.
Die Wirklichkeit von Bösem und Übeln ist eine unbestreitbare Tatsache. Doch wie ist sie zu verstehen? Wie wird religiös auf sie reagiert? Und welche theologischen Probleme wirft das auf? Ingolf U. Dalferth argumentiert, dass die klassische Theodizeeproblematik nur eine Spätform des denkenden Umgangs mit dem malum in all seinen Versionen ist. Sachlich früher und kulturell folgenreicher sind die Weisen, in denen sich Menschen angesichts des Einbruchs von Bösem in ihr Leben an Göttliches, Götter oder Gott wenden, um zu klagen, um Trost und Hilfe zu erflehen und um sich in ihrem Leben existentiell und hermeneutisch neu zu orientieren. Indem sie beginnen, Gott zu denken, Böses in bestimmter Weise zu verstehen und ein Bild ihrer selbst und ihrer Welt zu entwerfen, arbeiten sie an der Suche nach einer Lebensform, die ihnen ermöglicht, mit ihren malum -Erfahrungen zu leben. Die Vielschichtigkeit dieser Vorgänge wird in drei Gedankengängen entfaltet, die sich mit den zentralen Strängen im christlichen Verständnis des malum als Mangel an Gutem, als Übeltat und als Unglaube auseinandersetzen, und zwar jeweils sowohl in antiken als auch in neuzeitlichen Problemkontexten. Dabei kommen das Theodizeeprojekt, das Freiheitsprojekt und das Gottesprojekt ausführlich zur Sprache, wobei insbesondere den Spuren der Entdeckung der Güte, der Gerechtigkeit und der Liebe Gottes im Zusammenhang der malum -Erfahrungen in der antiken Mythologie und den biblischen Traditionen nachgegangen wird.
Personen

Ingolf U. Dalferth Geboren 1948; 1977 Promotion; 1982 Habilitation; Professor Emeritus für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich; Danforth Professor Emeritus für Religionsphilosophie an der Claremont Graduate University in Kalifornien.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschr.f.Katholische Theologie — 132 (2010), S. 98–100 (Christoph J. Amor)
In: DAS ARGUMENT — 288 (2010), S. 257–258 (Martin Hailer)
In: Theologia Reformata — 2009 (J.M. Burger)
In: Zeitschr. f. dialektische Theolgie — 25 (2009), S. 143–148 (Jacco Verburgt)
In: Reviews in Religion & Theology — 17 (2010), S. 214–217 (Lin Tonstad)
In: Dialogo Filosofico — 24 (2008), S. 560–561
In: Freiburger Zeitschr.f.Phil.u.Theol. — 56 (2009), S. 279–281 (Simon Peng-Keller)
In: Theologische Revue — 105 (2009), S. 322–325 (Hermann Häring)
In: Concilium — 44 (2008), S. 180 [396]
In: PV-aktuell (Nachrichten des Pfarrvereins Westf.) — 2008, Nr. 1, S. 6 (K.-F. Wiggermann)
In: Reformierte Presse — 2010, Nr. 26, S. 9 (Adrian M. Berger)
In: Theologische Literaturzeitung — 134 (2009), S. 358–360 (Jean Greisch)