Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band III/7: Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie) – unvollendet. Mit- und Nachschriften 1920
Hrsg. v. Gangolf Hübinger in Zus.-Arb. m. Andreas Terwey

2009. XI, 136 Seiten (+ CD-ROM).
79,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149932-6
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Der Band präsentiert zwei Mit- und Nachschriften der Vorlesung über »Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie)«, die Weber in München im Sommersemester 1920 begonnen hatte. Durch Webers Tod blieb sie unvollendet. Eine Soziologie des Staates und der Herrschaft, wie Weber sie liest, wurde bislang an den Universitäten nicht angeboten.
München im nachrevolutionären Sommersemester 1920. Max Weber hielt vor weit mehr als 500 Hörern die Vorlesung »Allgemeine Staatslehre und Politik (Staatssoziologie)«. Anders als der juristische Vorlesungstypus der »Allgemeinen Staatslehre« zielte Weber damit auf eine Soziologie des Staates und der Herrschaft, wie sie bislang an deutschen Universitäten nicht angeboten wurde. Er diktierte eine klare Disposition und trug zur Einführung auf der Grundlage seiner »soziologischen Grundbegriffe« die »Typen der Herrschaft« aus der neuen Fassung von Wirtschaft und Gesellschaft vor. Er verband sie mit den theoretischen Ausführungen aus Politik als Beruf und belebte seine Vorlesung zugleich durch aktuelle Beispiele.
Seit dem Herbst 1917 hatte sich Weber intensiv mit den »Problemen der Staatssoziologie« beschäftigt. Durch Webers Tod blieb die Vorlesung jedoch unvollendet.
Die Edition beruht auf der vollständigen Transkription zweier Nachschriften, die in manchen Teilen in einer heute nicht mehr geläufigen Kurzschrift verfaßt worden sind. Der vom Herausgeber gewählte synoptische Abdruck beider Nachschriften verdeutlicht die Parallelen in Aufbau und Wortwahl. Sie bieten ein authentisches Zeugnis für Webers gesprochenes Wort und ermöglichen dadurch erstmalig eine eindrucksvolle Rekonstruktion der Vorlesung, zu der keine autoreigenen Aufzeichnungen überliefert sind. Ergänzt werden die Nachschriften um eine handschriftliche Ankündigung Max Webers zum Sommersemester 1920. Einleitung und Editorischer Bericht informieren über die werkbiographischen Hintergründe und die Überlieferungslage der Texte. Einen schnellen Zugriff auf den Band ermöglichen ein Personenregister und eine CD-ROM zur Volltextsuche.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Gangolf Hübinger ist Professor em. für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit und Senior Fellow am Center B/Orders in Motion an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder); Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe.

Andreas Terwey ist wiss. Mitarbeiter an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Historische Zeitschrift — 291 (2010), S. 749–751 (Gregor Schöllgen)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 51 (2011), S. 645–660 (Friedrich Lenger)
In: Max Weber Studies — 22 (2022), S. 74–124 (Klaus Lichtblau)
In: Literaturkritik.de — http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=15155 (02/2011) (Dirk Kaesler)
In: Das Historisch-Politische Buch — 60 (2012), S. 76–77 (Matthias Wolfes)
In: Contemporary Sociology — 41 (2010), S. 150–151 (Christopher Adair-Toteff)