Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band I/12: Verstehende Soziologie und Werturteilsfreiheit. Schriften und Reden 1908–1917
Hrsg. v. Johannes Weiß in Zus.-Arb. m. Sabine Frommer

2018. XV, 650 Seiten.
384,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Halbleder
ISBN 978-3-16-150298-9
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Die im vorliegenden Band zusammengestellten Texte dokumentieren und erhellen den Denkweg, auf dem sich Weber, vergleichsweise spät, der Soziologie zuwandte. Der Band versammelt Schriften, Reden und Diskussionsbeiträge zu methodologischen und theoretischen Problemen, die in diesem Bezugsrahmen zwischen 1908 und 1917 entstanden und mit wenigen Ausnahmen auch veröffentlicht wurden.
Die im vorliegenden Band zusammengestellten Texte dokumentieren und erhellen den Denkweg, auf dem sich Weber, vergleichsweise spät, der Soziologie zuwandte. Er wollte die Stellung und Aufgabe dieser – gerade in Deutschland sehr umstrittenen – neuen Wissenschaft im Zusammenhang der Kultur- und Sozialwissenschaften und im Bezugsrahmen seiner eigenen Forschungen klären, ihre eigentümliche Erklärungsweise methodologisch und begrifflich-theoretisch fundieren sowie ihr Erklärungspotential in groß angelegten historisch und kulturell vergleichenden Untersuchungen beweisen. Der Band versammelt Schriften, Reden und Diskussionsbeiträge zu methodologischen und theoretischen Problemen, die in diesem Rahmen zwischen 1908 und 1917 entstanden und mit wenigen Ausnahmen auch veröffentlicht wurden. Dem Verständnis der Texte dienen die ihnen beigefügten Erläuterungen, editorische Berichte beschreiben ihren Entstehungskontext und ihre Überlieferung und die Einleitung behandelt die übergreifenden thematischen und systematischen Zusammenhänge. Zu den insgesamt 19 Texten gehören die höchst einflussreichen und heute als klassisch geltenden Abhandlungen Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie und Der Sinn der »Wertfreiheit« der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften, außerdem, früher veröffentlicht und wirkungsgeschichtlich weniger bedeutsam, Die Grenznutzlehre und das »psychophysische Grundgesetz" und »Energetische« Kulturtheorien. Wilhelm Ostwald: Energetische Grundlagen der Kulturwissenschaft (1909). Hervorzuheben sind daneben die dem Werturteils-Aufsatz voraus und zugrunde liegenden Äußerungen zur Werturteildiskussion im Ausschuss des Vereins für Sozialpolitik, das Fragment Georg Simmel als Soziologe und Theoretiker der Geldwirtschaft sowie die ausführliche Besprechung Adolf Weber: Die Aufgaben der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft. Bei den übrigen Texten handelt es sich fast ausschließlich um Diskussionsbeiträge Webers, in der Hauptsache zu Vorträgen auf den Soziologentagen 1910 und 1912 sowie im Verein für Sozialpolitik. Weber äußert sich darin nicht nur zu der jeweils verhandelten Sache, sondern durchgehend auch zu grundlegenden methodologischen und theoretischen Problemen kultur- und sozialwissenschaftlicher Erkenntnis.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Johannes Weiß Geboren 1941; Studium der Philosophie, Soziologie und Psychologie; MA (Soziologie) und Dr. phil. (Philosophie); 1975 Habilitation; 1982–2007 Professor für Soziologische Theorie und Philosophie der Sozialwissenschaften an der Universität Kassel; 1991–93 Gründungsdirektor des Instituts für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.

Sabine Frommer Geboren 1954; Diplom Soziologin; Mitarbeiterin der Max Weber-Gesamtausgabe.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Lo Stato — 2018, Heft 11, S. 607 (Agostino Carrino)
In: Literaturkritik.de — https://literaturkritik.de/ (8/2018) (Dirk Kaesler)
In: — 20 (2020), S. 80–84 (Christopher Adair-Toteff)
In: Max Weber Studies — 19 (2019), S. 260–268 (Guy Oakes)
In: Soziologische Revue — 43 (2020), S. 629–637 (Volker Kruse)
In: Der Tagesspiegel — 27. Mai 2020, S. 21 (Bernhard Schulz)
In: NTT – Journal of Theology and the Study of Religion — 73 (2019), S. 120–121 (Arie L. Molendijk)
In: Politisches Denken – Jahrbuch — 28 (2018), S. 191–192 (Hans-Christof Kraus)
In: Prager Zeitschrift für Historische Soziologie — 1 (2023), S. 115–126 (Jóhann Páll Àrnason)