Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band II/4: Briefe 1903–1905
Hrsg. v. Gangolf Hübinger u. M. Rainer Lepsius in Zus.-Arb. m. Thomas Gerhards u. Sybille Oßwald-Bargende

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2015. XXIV, 751 Seiten.
339,00 €
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ISBN 978-3-16-157755-0
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Die Briefe 1903–1905 zeigen Max Weber in seiner neuen Rolle als Heidelberger Privatgelehrter, der sich wissenschaftlich durch methodologische Arbeiten und die berühmt gewordene »Protestantismus«-Studie neu positioniert. Die Reisebriefe aus Amerika zeigen ihn eindrucksvoll als intellektuellen Beobachter der Neuen Welt.
Die Briefe 1903–1905 zeigen Max Weber in seiner neuen Rolle als Heidelberger Privatgelehrter. Sie vermitteln einen Eindruck von der wissenschaftlichen Neupositionierung im Spannungsfeld von Nationalökonomie und Kulturwissenschaft durch die methodologischen Aufsätze zu »Roscher und Knies« und zur »'Objektivität' sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis«. Sie bieten Hintergrundinformationen zur Entstehung von »Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus« und zum Kauf des »Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik«, das für Max Weber in den Folgejahren zum wichtigsten Kommunikations- und Publikationsorgan werden wird. Alte und neue Netzwerke werden ausgebaut. Und Max Weber reist: nach Italien, Helgoland, Holland, an die Ostsee und – anlässlich einer Einladung zum Weltkongress in St. Louis – in die USA. Die Briefe zur dreimonatigen Amerikareise 1904 bilden einen Höhepunkt. Sie dokumentieren die wissenschaftliche Neugierde Max Webers, aber auch seine intellektuelle Freiheit, mit der er die Reiseroute abändert und im Südwesten das Indian Territory und die erste Bildungseinrichtung für Afroamerikaner besucht. Die Briefe, unter anderem an Heinrich Rickert, Georg von Below und Georg Jellinek, aber auch die italienisch verfassten Karten an Marianne Weber sowie die in Englisch geschriebenen Briefe an Booker T. Washington oder W.E.B. Du Bois, wurden editorisch geprüft und kommentiert. Eine knappe Einleitung führt sachkundig in die Briefe und deren Kontexte ein. Informationen zum Verlauf der Amerikareise und den dort besuchten Verwandten finden sich im Anhang. Wie immer bieten die Register zu den Briefempfängern, genannten Orten und Personen einen schnellen Zugriff.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Gangolf Hübinger ist Professor em. für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit und Senior Fellow am Center B/Orders in Motion an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder); Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe.

M. Rainer Lepsius (1928–2014) Dr. Dr. h. c., zuletzt Professor emeritus für Soziologie an der Universität Heidelberg; Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe; Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Thomas Gerhards ist promovierter Historiker und derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
https://orcid.org/0000-0002-0748-6002

Sybille Oßwald-Bargende Promovierte Historikerin; 2006–15 Wiss. Mitarbeiterin der Max Weber-Gesamtausgabe.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Historische Zeitschrift — 303 (2016), S. 249–250 (Gregor Schöllgen)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 60 (2020), S. 355–379 (Friedrich Lenger)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie — 103 (2017), S. 280–283 (Wolfgang Hellmich)
In: Literaturkritik.de — http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=20910 (09/2015) (Dirk Kaesler)
In: L'Année sociologique — 65 (2015), S. 75–82 (Hinnerk Bruhns)
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) — 103 (2016), S. 484–485 (Thomas Sokoll)
In: Neue Zürcher Zeitung — http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/die-wiederauferstehung-eines-soziologen-1.18593785 (8/2015) (Stefan Breuer)
In: Der Tagesspiegel — 28. Oktober 2015, S. 21 (Bernhard Schulz)
In: Max Weber Studies — 17 (2017), S. 309–314 (Lawrence A. Scaff)
In: Lo Stato — 2015, Heft 4, S. 301 (Eugenio de Sio)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 2016, Heft 11, S. 995–997 (Uta Gerhardt)