Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band I/6: Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Altertums. Schriften und Reden 1893–1908
Hrsg. v. Jürgen Deininger

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2006. XVIII, 977 Seiten.
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ISBN 978-3-16-158124-3
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Dieser Band enthält die nach der »Römischen Agrargeschichte« entstandenen Arbeiten Max Webers zum Altertum, darunter insbesondere den bekannten Vortrag über die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur sowie die »Agrarverhältnisse im Altertum« von 1908, eine Gesamtanalyse der sozialen und ökonomischen Strukturen der antiken Welt nicht zuletzt unter der Fragestellung ihres spezifischen 'Kapitalismus'.
Dieser Band enthält die zwischen 1893 und 1908 entstandenen Arbeiten Max Webers zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Altertums, darunter den bekannten Vortrag »Die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur« (1896) sowie eine Untersuchung zur 'germanischen Sozialverfassung'. Vor allem aber sind sämtliche drei Fassungen der ursprünglich im Handwörterbuch der Staatswissenschaften erschienenen »Agrarverhältnisse im Altertum« abgedruckt, von denen die umfangreiche letzte Fassung (1907/08) zu Recht als Webers bedeutendstes Werk zur Antike gilt. Weber geht hier unter Einbeziehung von Mesopotamien, Ägypten und Israel den grundlegenden Fragen der sozialen und ökonomischen Strukturen des Altertums zwischen »Oikenwirtschaft« und »Kapitalismus« und den Auffassungen von Mommsen, Meyer, Bücher und Rostovtzeff nach. Er insistiert dabei auf sorgfältiger Begriffsbildung und übergreifender Strukturanalyse. Dieses auch heute so frisch wie zu seiner Entstehungszeit wirkende Hauptwerk des Bandes kann als eine Art Manifest für ein gesellschafts- und wirtschaftsgeschichtlich verstandenes Altertum gelten, das für Weber ein aufschlußreiches Pendant zur modernen Kulturentwicklung bildete. Die Edition legt kritisch überprüfte Texte aller Abhandlungen vor, dokumentiert die Entstehungsgeschichte der einzelnen Arbeiten anhand der Briefe und belegt dabei die Zusammenhänge zwischen Webers nationalökonomischer Vorlesungstätigkeit (bis 1898) und seinem Interesse an der Antike. Die durch ein ausführliches Glossar ergänzten Erläuterungen liefern zahlreiche Hinweise auf die wissenschaftlichen Grundlagen von Webers Ausführungen.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Jürgen Deininger (1937–2017) 1961 Promotion; 1969 Habilitation; o. Professor für Alte Geschichte an der FU Berlin (1969) und Hamburg (1976); seit 2002 emeritiert.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Neue Zürcher Zeitung — 31. Januar 2007, S. 43 (Stefan Breuer)
In: Revista Brasileira de Ciencias Sociais — 26 (2011), S. 175–178 (Sergio da Mata)
In: Zeitschr.f.Altorient.u.bibl.RechtsG (ZAR) — 13 (2007), S. 382–390 (Eckart Otto)
In: Literaturkritik.de — Www.literaturkritik.de (Dirk Kaesler)
In: Geschichte, Politik u. ihre Didakti — 35 (2007), S. 305–307 (Uwe Walter)
In: Der Tagesspiegel — 3. März 2007, S. 26 (Bernhard Schulz)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 55 (2007), S. 561–562 (Michael Sommer)
In: Historische Zeitschrift — 285 (2007), S. 123–124 (Gregor Schöllgen)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 51 (2011), S. 645–660 (Friedrich Lenger)