Theologie

Metamorphosen des Heiligen

Struktur und Dynamik von Sakralisierung am Beispiel der Kunstreligion
Hrsg. v. Hermann Deuser, Markus Kleinert u. Magnus Schlette

2015. XI, 443 Seiten.

Religion und Aufklärung 25

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ISBN 978-3-16-153988-6
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'Metamorphosen des Heiligen' bezeichnen hier den Gestaltwandel ästhetischer Vergegenwärtigung des Heiligen, der sich mit der Entstehung und Institutionalisierung von Kunstreligion verbindet. Der Band untersucht Bedeutungsgehalt und soziale Funktion der Kunstreligion und ihre Interferenzen mit der politischen Religion und der Zivilreligion.
'Metamorphosen des Heiligen' bezeichnen hier den Gestaltwandel ästhetischer Vergegenwärtigung des Heiligen, der sich mit der Entstehung und Institutionalisierung von Kunstreligion verbindet. Im Zentrum der Beiträge des Bandes stehen Struktur und Dynamik dieses Gestaltwandels, der alle Kunstgattungen betrifft. Kunstreligion hat die Sakralisierung der ästhetischen Subjektivität zur Voraussetzung, erkennbar an der Überzeugung, der Mensch könne durch das Vermögen ästhetischer Erfahrung Anteil am Heiligen haben. Auf der Grundlage der Sakralisierung ästhetischer Subjektivität wird es möglich, auch deren verschiedene Ausdrucksformen als Zeugnisse des Heiligen zu deuten und eine entsprechende Rezeption dieser Zeugnisse anzusinnen. Die Beiträge widmen sich der Kunstreligion sowie ihren Interferenzen mit der politischen Religion und der Zivilreligion in interdisziplinärer Perspektive.
Inhaltsübersicht
Hermann Deuser/Markus Kleinert/Magnus Schlette: Vorwort – Markus Kleinert/Magnus Schlette: Einleitung – Stefan Alkier: Die Kraft des Heiligen oder: Ganz ohne Wunder ist auch keine Lösung – Wolfgang Braungart: »Es war ein Mensch«. Humanisierung des Heiligen, Humanisierung der Kunst. Lessing und die Ästhetik des 18. Jahrhunderts – Reinhard Brandt: Historisches zum Erhabenen: Longinos, Burke, Kant – Dietrich Korsch: »Fa' di me quel che ti par.« Ein religionsgeschichtlicher Blick auf Mozarts Così fan tutteJürgen Oelkers: Das Heilige Kind – Joachim Jacob: Unterwegs zur Kunstreligion? – Kunstlose Kunst, heiliger Ernst. Zur Heiligung der Kunst im deutschen Pietismus – Johann Kreuzer: »Die Dichter müssen auch/ Die geistigen weltlich seyn.« Überlegungen zu Hölderlins Sprachverständnis – Manuel Bauer: Bürgerrecht im Reiche der Kunst. Anmerkungen zum Verhältnis von Hermeneutik und Kunstreligion – von der Frühromantik bis zum Selbstverständnis der Geisteswissenschaften – Magnus Schlette: Kontinuität der Aufmerksamkeit. Augustinus und Schleiermacher über die hermeneutische Lebensform – Günter Häntzschel: Säkularisierung und Sakralisierung in deutschen Lyrikanthologien des 19. Jahrhunderts – Carola Groppe: Bildung, Bürgerlichkeit, Kunst. Habitusformationen und soziale Distinktion in der Klassischen Moderne – Peter Steinacker: Wagner und der Wagnerianismus. Cosima Wagner und Houston Stewart Chamberlain – Markus Kleinert: Beethoven-Weihe. Zum Fall Elly Ney mit einigen Bezügen zu Adorno, Thomas Mann und Thomas Bernhard – Bernhard Schäfers: Architektursoziologische Anmerkungen zur quasi-religiösen Vergemeinschaftung durch Kunst und ihr Sichtbarwerden im öffentlichen Raum seit dem 19. Jahrhundert – Bernd Auerochs: Kunstreligion im Judentum? Martin Bubers »jüdische Renaissance« – Dorit Messlin: Kunst und Hagiographie bei Hugo Ball – Heinrich Detering: Das Heilige in Las Vegas. Schamanismus und Kunstreligion in Elvis Presleys späten Konzerten (1969–1977) – Volkhard Krech: Beobachtungen zu Sakralisierungsprozessen in der Moderne – mit einem Seitenblick auf Kunstreligion
Personen

Hermann Deuser Geboren 1946; Studium der Ev. Theologie, Philosophie und Germanistik; 1973 Promotion; 1978 Habilitation; Prof. em. für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main; Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.

Markus Kleinert Geboren 1974; Studium der Germanistik und Philosophie; 2003 Promotion; 2003–08 Assistent für Philosophie/Kunsttheorie an der Akademie der Bildenden Künste München; seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt (Leitung der Kierkegaard-Forschungsstelle).

Magnus Schlette ist Referent für Philosophie und Leiter des Arbeitsbereichs 'Theologie und Naturwissenschaft' am Institut für interdisziplinäre Forschung, FEST, in Heidelberg und Privatdozent für Philosophie an der Universität Erfurt.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologische Literaturzeitung — 142 (2017), S. 103–105 (Anne Käfer)
In: Scienzz.de — http://www.scienzz.de/magazin/art11765.html (3/2016) (Josef Tutsch)