Geschichtswissenschaft

Rebekka Becker

Muße im höfischen Roman

Literarische Konzeptionen des Ausbruchs und der Außeralltäglichkeit im 'Erec', 'Iwein' und 'Tristan'

2019. XIII, 524 Seiten.

Otium 12

eBook PDF
ISBN 978-3-16-157726-0
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: DFG – Sonderforschungsbereich 1015 Muße (Freiburg)
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Rebekka Becker richtet den Blick auf literarisch inszenierte Freiräume, die in Spannung zum Prinzip arbeit umbe êre stehen. Die temporären Ausbrüche aus der institutionellen Ordnung setzt sie in Bezug zu einer modernen Phänomenologie der Muße und entfaltet so eine Topographie der Muße im höfischen Roman.
Wie kann den Protagonisten des höfischen Romans um 1200 eine Vervollkommnung höfischen Lebens gelingen, die tätiges Streben nach êre mit der Wahrnehmung von Erfülltheit in idyllischen Freiräumen vereinbart? Rebekka Becker betrachtet dieses Spannungsverhältnis, indem sie Analogien zwischen literarischen Inszenierungen temporärer Ausbrüche aus der institutionellen Ordnung und einer modernen Phänomenologie der Muße aufzeigt. Dieser Blick ist nicht selbstverständlich, da Muße im höfischen Roman bislang vor allem als gesellige kurzwîle konzeptionalisiert wurde. Gerade in Abgrenzung zu Formen höfischer Vergnügungskultur zeichnet die Autorin eine Topographie von Muße nach, in der sich das spezifische Zusammenspiel von Muße, Minne und Naturraum offenbart. Ihre Studie schließt die Poetologie der Texte mit ein und ist damit auch für das Untersuchungsfeld von Muße und Lektüre relevant.
Personen

Rebekka Becker Geboren 1987; Studium der Germanistik und Philosophie in Tübingen und Freiburg i.Br.; wissenschaftliche Mitarbeiterin und 2016 Promotion am SFB 1015 'Muße. Räume, Konzepte, Figuren' der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; seit 2018 Gymnasiallehrerin.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Speculum — 98 (2023), S. 220–222 (Victor Millet)
In: Bibliographische Bulletin — https://bias.internationalarthuriansociety.com/entries/3925 (Daniel David Weis)