Sozial-/Kulturwissenschaften

Anna Keiling

Muße in mystischer Literatur

Paradigmen geistig tätigen Lebens bei Meister Eckhart

2019. XI, 308 Seiten.

Otium 11

eBook PDF
ISBN 978-3-16-156932-6
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: DFG – Sonderforschungsbereich 1015 Muße (Freiburg)
Auch verfügbar als:
Meister Eckhart betont in seinen Predigten und Traktaten die Gelassenheit als einen radikal freien Lebensvollzug in geistiger Tätigkeit. Anna Keiling vollzieht diese Konzeption anhand des Leitparadigmas der Muße nach. So können Darstellungen der Abgeschiedenheit, Gelassenheit, ledecheit und ruowe in mystischer Literatur in ihrem spezifischen Zusammenhang gesehen werden.
In seinen deutschsprachigen Predigten und Traktaten entwirft Meister Eckhart die Bewegung in Gelassenheit als einen radikal freien Lebensvollzug. Obwohl es nicht selbstverständlich ist, mit Blick auf diese Konzeption und auf mystische Literatur im Allgemeinen von 'Muße' zu sprechen, nutzt Anna Keiling das Konzept als Leitparadigma ihrer Analyse. Damit kann sie Darstellungen der Abgeschiedenheit, Gelassenheit, ledecheit und ruowe in ihrem spezifischen Zusammenhang untersuchen: Eckhart stellt traditionelle religiöse Lebensformen in Frage und propagiert anhand von Figuren wie Maria, Martha oder Elisabeth die Einheit geistig tätigen Lebens. Er eröffnet so die Möglichkeit eines freien Lebensvollzuges der Muße in jedem Kontext – ein radikaler Entwurf, der von Heinrich Seuse, Johannes Tauler oder dem Buch von geistiger Armut aufgenommen und diskutiert wird.
Personen

Anna Keiling Geboren 1985, Studium der Germanistik und Philosophie in Bremen und Freiburg i.Br., 2013–16 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promotion am Sonderforschungsbereich 1015 »Muße« der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, seit 2018 Lehrerin am Margarete-Steiff-Gymnasium in Giengen an der Brenz.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur — 143 (2021), S. 498–500 (Natalija Ganina)