Theologie

Narratologie und Intertextualität

Zugänge zu spätantiken Text-Welten
Herausgegeben von Christoph Brunhorn, Peter Gemeinhardt und Maria Munkholt Christensen

64,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Festeinband
ISBN 978-3-16-159191-4
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Wie kann man vom Heiligen erzählen? Die Beiträge dieses Bandes fragen nach Erzählstrategien innerhalb spätantiker Heiligenviten und nach deren Beziehungen zu anderen Texten im Christentum und in der griechisch-römischen Literatur. Dabei werden Modelle der Erforschung von Narratologie und Intertextualität erprobt und im Blick auf Heiligenviten fortentwickelt.
Wie kann man vom Heiligen erzählen? Die Beiträge dieses Bandes nehmen Texte über christliche Heilige (Antonius, Martin von Tours, Hilarion, Genovefa u.a.) in den Blick. Sie fragen nach Erzählstrategien innerhalb dieser Texte, aber auch nach Beziehungen hagiographischer Texte untereinander und zu anderen Texten im Christentum und in der griechisch-römischen Literatur. Dabei werden Modelle der Erforschung von Narratologie und Intertextualität erprobt und im Blick auf Heiligenviten fortentwickelt. Dabei ergeben sich zum einen Einblicke in eine Fülle bewusst eingesetzter literarischer Mittel, um den oder die Heilige der Leserschaft plausibel zu machen, zum anderen wird das dichte Netz intertextueller Beziehungen deutlich, in dem von Heiligkeit erzählt, aber auch darüber reflektiert wurde. Die Kunst des »Heilig-Schreibens« in der Spätantike wird so literarisch und theologisch neu profiliert
Inhaltsübersicht
Christoph Brunhorn/Peter Gemeinhardt/Maria Munkholt Christensen: Von der Erschließung spätantiker Text-Welten: Einführung – Therese Fuhrer: Bio-Historiographie. Zur Funktion biographischer Modellierungen in römischer Geschichtsschreibung und Hagiographie – Peter Gemeinhardt: »Alles tat der heilige Hypatius, indem er unserem heiligen Vater Antonius folgte.« Die Vita Antonii und die Vita Hypatii: Intertextualität und Innovation – Andreas Müller: Antonius redivivus oder gar alter Christus – die Darstellung des Martin von Tours in der Vita von Sulpicius Severus – Christa Gray: Erzählperspektive und Wertung in der Vita Hilarionis des Hieronymus – Maria Munkholt Christensen: »Ach, meine Herrin und meine Lehrerin!« Die narrative Etablierung von Frauen als Lehrerinnen in der spätantiken Hagiographie – Dorothee Schenk: Von monastischen Reisenden und idealen Lehrern. Eine Untersuchung der Rahmenerzählungen in Johannes Cassians Collationes Patrum unter narratologischen Aspekten – Jan Seehusen: Das Fortwirken der Martins-Überlieferung des Sulpicius Severus in der Vita Germani und der Vita Genovefae – zwei Modelle von Intertextualität? – Christoph Brunhorn: Zwischen den Welten ganz bei sich selbst? Die monastische Hagiographie Kyrills von Skythopolis als Erzählung
Personen

Christoph Brunhorn Geboren 1985; Studium der Ev. Theologie in Göttingen; seit 2019 Vikar der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Peter Gemeinhardt Geboren 1970; 1990–96 Studium der Ev. Theologie an den Universitäten Marburg und Göttingen; 2001 Promotion zum Dr. theol. an der Philipps-Universität Marburg; 2003 Ordination zum Pfarrer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck; 2006 Habilitation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; seit 2007 Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen; 2015–20 Sprecher des Sonderforschungsbereichs »Bildung und Religion«; 2021–23 Dekan der Theologischen Fakultät.
https://orcid.org/0000-0003-3879-0397

Maria Munkholt Christensen Geboren 1986; Studium der Ev. Theologie an der Universität Aarhus; 2015 Promotion im Fach Kirchengeschichte ebendort; 2015–19 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 1136 »Bildung und Religion«; seit Oktober 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ev. Theologischen Fakultät, Universität Bonn.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Plekos — 23 (2021), S. 445–449 (Karin Schlapbach)