Welchen Beitrag liefert der Williamson-Ansatz zum besseren Verständnis und zur Gestaltung des Institutionensystems demokratisch verfaßter Marktwirtschaften?
Oliver Williamson gehört zu den führenden Vertretern der Neuen Institutionenökonomik. Sein Ansatz läßt sich als eine Organisationsökonomik auf transaktionskostentheoretischer Grundlage kennzeichnen: als komparative Analyse marktlicher, hierarchischer und hybrider Governancestrukturen. Ursprünglich für die Erklärung vertikaler Integration entwickelt, ist dieser Ansatz mittlerweile in der Lage, ein breites Spektrum empirischer Phänomene verständlich zu machen. Erfolgreiche Anwendungen dieses im Verlauf von nunmehr drei Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelten Ansatzes reichen vom Organisationsdesign des Franchising über die Bestimmungsgründe der Unternehmensfinanzierung bis hin zu Fragen der Wettbewerbs- oder Regulierungspolitik.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes geben einen Überblick über den organisationsökonomischen Ansatz von Oliver Williamson, seine Entstehungsgeschichte, Anwendungsbreite und interdisziplinäre Ausstrahlungskraft. Damit ist er an all diejenigen gerichtet, die an den theoretischen Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik interessiert sind.
Inhaltsübersicht:
Ingo Pies: Theoretische Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Der Beitrag Oliver Williamsons -
Helmut Dietl: Spezifische Investitionen und Hold up. Kernelemente einer Theorie der Unternehmung? -
Markus Dietz (Kommentar): Handlungstheorie und Gesellschaftstheorie. Zur Methode einer interaktionsökonomischen Theorie des Unternehmens -
Martin Leschke (Kommentar): Spezifische Investitionen und Hold up. Welche Gründe gibt es noch für die Wahl von 'governance structures'? -
Andrea Maurer: Organisationssoziologie versus Organisationsökonomik? Oliver Williamson und die Analyse formal-hierarchischer Organisationsformen -
Thomas Döring (Kommentar): Oliver Williamsons Organisationsökonomik. Zwischen allgemeiner Methode und bereichsspezifischer Analyse -
Notburga Ott (Kommentar): Organisationssoziologie versus Organisationsökonomik? Eine kritische Sicht -
Ingo Pies: Transaktion versus Interaktion, Spezifität versus Brisanz und die raison d'être korporativer Akteure. Zur konzeptionellen Neuausrichtung der Organisationsökonomik -
Bernhard Hirsch (Kommentar): Der unterschätzte Zusammenhang von Spezifität der Investition und Unsicherheit. Zur Weiterentwicklung des organisationsökonomischen Konzeptes von Oliver Williamson -
Dirk Sauerland (Kommentar): Spezifisch, brisant oder prekär. Wie müssen Transaktionen aussehen, um instabil zu werden? -
Rüdiger Waldkirch: Organisationsökonomik und moderne Gesellschaft -
Arnold Picot (Kommentar): Organisationsökonomik versus Gesellschaftstheorie. Wofür ist Oliver Williamson verantwortlich? -
Michael Schmid (Kommentar): Organisationsökonomik und moderne Gesellschaft. Eine kritische Betrachtung -
Matthias Erlei: Organisationsökonomik und vertikale Integration. Wettbewerbspolitische Implikationen -
Clemens Fuest (Kommentar): Organisationsökonomik und vertikale Integration. Eine kritische Sicht -
Christian Harm (Kommentar): Diffusionskontrolle im Licht der Neuen Institutionenökonomik -
Rudolf Richter (Epilog): Oliver Williamsons Organisationsökonomik