Theologie

Christian Senkel

Patriotismus und Protestantismus

Konfessionelle Semantik im nationalen Diskurs zwischen 1749 und 1813

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ISBN 978-3-16-152715-9
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Nationalismus geht der Nationsbildung voran. Christian Senkel untersucht, wie deutsche protestantische Literaten im 18. Jahrhundert einen Patriotismus aus konfessioneller Überlieferung erschreiben. Sie erfinden nationale Institutionen, machen aus Luther ein Nationaldenkmal und prägen kriegsbedingte Feindbilder. Doch wollen sie alle dieselbe Nation?
In Deutschland sind die nationalpolitischen Forderungen nach Einheit und Freiheit in hohem Maß durch christliche Überlieferungen grundiert. Während das übliche Geschichtsbild von einer Säkularisierung des Religiösen oder von einer Sakralisierung der Nation ausgeht, legt Christian Senkel eine verwilderte Mischung von Selbstvergewisserungen frei, die auf eine evangelische Bändigung des Nationalen hoffen oder aber eine Nationalisierung des Christentums anstreben. Als bedeutsam für dieses gemischte Bild erweisen sich vor allem die Imaginationen von Literaten: Bald steht Luther als Kult(ur)figur einer freiheitlichen deutschen Republik voran, bald erzeugt die protestantische Kriegsrhetorik gegen Frankreich und Napoleon Druck auf die nationalpolitisch zentralen Begriffe – so beginnt der nationalistische Missbrauch konfessionellen Ausdruckslebens.
Personen

Christian Senkel Geboren 1965; 1997 Promotion; wissenschaftliche Mitarbeiterstellen in Würzburg, Marburg und Halle; Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten (SFB, Exzellenznetzwerk); 2010 Habilitation; Vertretungsprofessuren an der Universität Bielefeld und an der Kirchlichen Augustana-Hochschule in Neuendettelsau.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Das Historisch-Politische Buch — 64 (2016), S. 35–36 (Dirk Fleischer)
In: Theologische Literaturzeitung — 141 (2016), S. 647–649 (Christian Nottmeier)