Rechtswissenschaft

Prozeduralisierung des Rechts

Hrsg. v. Tatjana Sheplyakova

2018. VII, 293 Seiten.
94,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
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ISBN 978-3-16-156188-7
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»Prozeduralisierung des Rechts« steht für die Reflexion über Verfahren und Prozesse der Normerzeugung. Die hier versammelten Beiträge gehen den vielgestaltigen Ausprägungen dieses Konzepts nach. Dabei zeigt sich, dass über das gewohnte Narrativ, dass Prozeduralisierung die Defizite des bürgerlichen Formalrechts und der sozialstaatlichen Materialisierung kompensiert, hinauszugehen ist.
»Prozeduralisierung des Rechts« lenkt den Blick weg von materiellen Determinierungen durch Recht hin zur Reflexion über die Verfahren und Prozesse der Normerzeugung. In Abkehr vom regulativen Paradigma eines Wohlfahrts- und Interventionsstaates versprach Prozeduralisierung in der Debatte der 1980er und 1990er Jahre adäquate Verfahren und Beurteilungsmaßstäbe zu generieren, die auch unter den Bedingungen polyzentrischer Rechtserzeugung die Legitimität des Rechts sichern können. Was aber besagt und leistet Prozeduralisierung heute?
Die vielgestaltigen Ausprägungen dieses Konzepts werden im vorliegenden Band aus der Perspektive der Philosophie, der Rechtstheorie, der Soziologie und der Politischen Theorie beleuchtet. Die Beiträge wenden sich zum einen den Urszenen und der Evolution der prozeduralen Elemente des Rechts zu. Zum anderen wird über die Aktualität von Prozeduralisierung entlang einzelner Problemfelder – der Konstitutionalisierung, Demokratie und Multinormativität – nachgedacht. Dabei steht auch das Rationalitäts- und Gerechtigkeitsversprechen der Prozeduralisierung auf dem Prüfstand.
Inhaltsübersicht
Tatjana Sheplyakova: Einleitung – Hauke Brunkhorst: Die Verschränkung von Repression und Emanzipation in der Evolution des modernen Rechts – Karl-Heinz Ladeur: Prozeduralisierung zweiter Ordnung. Am Anfang war das Verfahren – Thomas Vesting: Instituierte und konstituierte Normativität. Prozeduralisierung und multi-normative Systeme – Esther Lea Neuhann: Reflexives Recht aus Perspektive prozeduraler Gerechtigkeit – fortschrittliches oder angepasstes Recht? – Chris Thornhill: Legal proceduralization and the fictions of the political – Tatjana Sheplyakova: Das Klagerecht im Kontext der Prozeduralisierung des Rechts – Catherine Colliot-Thélène: Politische Subjektivierung im Kontext der Pluralisierung des Rechts – Kolja Möller: Zur Prozeduralisierung demokratischer Willensbildung im Schatten der Macht – Samantha Ashenden: Dilemmas of proceduralisation: cross-border surrogacy, the French Republic and the European Court of Human Rights
Personen

Tatjana Sheplyakova Geboren 1981; Studium der Philosophie, Anglistik und Interkultureller Wirtschaftskommunikation in Jena, Brisbane und Strasbourg; 2011 Promotion in Frankfurt am Main; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2018, 1009