Theologie

Reformation und Recht

Ein Beitrag zur Kontroverse um die Kulturwirkungen der Reformation
Hrsg. v. Christoph Strohm

2017. IX, 219 Seiten.
14,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-154803-1
lieferbar
Die Fragen nach den Folgewirkungen der Reformation werden kontrovers diskutiert. Hat die Reformation einen besonderen Einfluss auf die Rechtsentwicklung des Westens ausgeübt? Sind damit in besonderer Weise modernisierend wirkende Folgen verbunden? Oder lassen sich hier keine Unterschiede zwischen den Konfessionen feststellen? Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes erörtern die Frage der Folgen der Reformation für die Rechtsentwicklung in unterschiedlichen Rechtsgebieten.
Die kulturellen und insbesondere die religiösen Kontexte des Rechts sind in einer globalisierten Welt zu einer neuen Herausforderung geworden. Der Zusammenhang von Recht und Religion wird ebenso aus Anlass des 500-jährigen Reformationsgedenkens diskutiert. Hat die Reformation mit ihrer Forderung nach Abschaffung des kanonischen Rechts besondere Folgen für die Rechtsentwicklung gehabt? Diese Frage wird unterschiedlich beantwortet. Es ist das Anliegen der jüngeren Konfessionalisierungsforschung gewesen, die Gleichförmigkeit der Konfessionen und ihrer Kulturwirkungen herauszustellen. Groß ist die Sorge, dass dem Protestantismus wieder wie vor hundert Jahren eine besondere Nähe zur Moderne zugesprochen wird. Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes erörtern die Frage nach den Folgen der Reformation für die Rechtsentwicklung in unterschiedlichen Rechtsgebieten. Im Sinne eines rechtsvergleichenden Zugriffs wird auch nach dem Zusammenhang von Recht und Moral bei katholischen Juristen gefragt.
Inhaltsübersicht
Cornel A. Zwierlein: 'Konfessionalisierung' europäisch, global als epistemischer Prozess. Zu den Folgen der Reformation und zur Methodendiskussion – Michael Stolleis: Reformation und Verrechtlichung am Beispiel der Reichspublizistik – Heiner Lück: Beiträge ausgewählter Wittenberger Juristen zur europäischen Rechtsentwicklung und zur Herausbildung eines evangelischen Eherechts während des 16. Jahrhunderts – Wim Decock: Einblicke in den katholischen Beitrag zur Rechtsentwicklung in der Frühen Neuzeit – Christoph Strohm: Die produktive Kraft konfessioneller Konkurrenz für die Rechtsentwicklung – Heinrich de Wall: Die Neugestaltung des evangelischen Kirchenrechts und die Rolle der »weltlichen« Juristen. Vom kanonischen Recht zur Landesherrlichen Kirchenordnung – Axel Freiherr von Campenhausen: Thesen zum Impuls der Schlussdiskussion
Personen

Christoph Strohm Geboren 1958; 1978–83 Studium der Ev. Theologie und Geschichte in München, Neuendettelsau und Heidelberg; 1987 Promotion; 1987−88 Research Fellow, University of Chicago; 1995 Habilitation; 1996−2006 Professor für Kirchengeschichte, Ruhr-Universität Bochum;) seit 2006 Professor für Kirchengeschichte, Universität Heidelberg; seit 2008 ordentl. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
https://orcid.org/0000-0003-3205-5519

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Kirche und Recht — 2017, 255–259 (Arno Schilberg)
In: Archiv f. ReformationsG -Literaturbericht- — 2017/18, 123 (Gorges/von Mayenburg)
In: http://www.religion-weltanschauung-recht.de — https://religion-weltanschauung-recht.net (8/2017) (Georg Neureither)
In: Theologische Revue — 115 (2019), S. 200 (Markus Wriedt)
In: Historische Zeitschrift — 308 (2019), S. 811–813 (Luise Schorn-Schütte)
In: Zeitschr.f.Histor.Forschung — 46 (2019), S. 72–73 (Ruth Slenczka)
In: Sehepunkte — http://www.sehepunkte.de/2018/11/31171.html (11/2018) (Robert von Friedeburg)
In: Francia-Recensio — 2018, Heft 3 (Marc Lienhard)