Altertumswissenschaft

Über das Glück

Marinos, Das Leben des Proklos
Eingeleitet, übersetzt und mit interpretierenden Essays versehen von Matthias Becker, John Dillon, Udo Hartmann, Christoph Helmig, Irmgard Männlein-Robert u.a. Hrsg. v. Irmgard Männlein-Robert unter Mitwirkung v. Oliver Schelske

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ISBN 978-3-16-158161-8
Open Access: CC BY-NC-ND 4.0
Gefördert durch: Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
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Der vorliegende Band enthält die erste deutsche Übersetzung der Vita Procli. Diese ist ein religionsgeschichtlich, althistorisch wie philosophiegeschichtlich gleichermaßen wichtiger Text aus der Spätantike. Die 'Vita Procli' bietet wichtige Informationen über die Situation paganer neuplatonischer Philosophen in einer christianisierten Gesellschaft (im Athen des späten 5. Jh. n.Chr.). Sie stellt einen dezidiert paganen Gegenentwurf zu christlichen Hagiographien dar und zeigt den platonischen Philosophen Proklos als paganen Heiligen.
Die Schrift Über das Glück: Das Leben des Proklos, verfasst von dem neuplatonischen Philosophen Marinos, ist ein bemerkenswerter Text des späten 5. Jh. n. Chr., der traditionelle biographische, hagiographische und philosophische Themen und Motive mit aktuellen zeitgenössischen Diskursen der Spätantike amalgamiert. Das langjährige Oberhaupt der Neuplatoniker in Athen, der Philosoph Proklos, wird als Leitfigur und paganer Heiliger in einer zunehmend christianisierten Gesellschaft inszeniert. Marinos illustriert anhand seiner Proklos-Figur die Tugenden und Ideale der neuplatonischen Philosophen und schildert dabei programmatisch die (neu-)platonische Ethik und Glückskonzeption. In der Einleitung sowie in den sieben Essays dieses Bandes werden literarische, philosophische, religionsphilosophische, astronomische wie althistorische und sozialgeschichtliche Themen dieses Textes – der hier zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wird – beleuchtet.
Personen

Irmgard Männlein-Robert Geboren 1970; Studium der Klassischen Philologie und der Germanistik; 2000 Promotion; 2005 Habilitation; seit 2006 ordentliche Professorin für Klassische Philologie (Gräzistik) an der Universität Tübingen.
https://orcid.org/0000-0003-0250-5427

Matthias Becker Geboren 1982; 2011 Promotion (Griechische Philologie); 2011–20 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Tübingen und Göttingen; 2017 Promotion (Ev. Theologie); 2019 Habilitation; seit 2020 Professor für Neutestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg.
https://orcid.org/0000-0001-6988-5781

John Dillon is Emeritus Professor of Greek at Trinity College Dublin.

Udo Hartmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Alten Geschichte an der Friedrich Schiller Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Soldatenkaiserzeit, die Spätantike, der römische Orient, die Beziehungen zwischen Rom und den Reichen des Alten Iran, sowie die Lebenswelten griechischer Philosophen, insbesondere in der Spätantike.

Christoph Helmig ist Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Antike Philosophie an der Universitat zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte sind Platon, der Neuplatonismus (vor allem Proklos), die griechischen Aristoteleskommentatoren (insbesondere Simplikios) und antike Theorien der Begriffsbildung (concept formation).

Dominic O'Meara ist Professor emeritus für Philosophie an der Université de Fribourg (Schweiz). Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte des Platonismus in der Antike und in Byzanz, neuplatonische Ethik, Politik und Metaphysik.

Stefan Schorn Associate Professor für Alte Geschichte an der KU Leuven und Leiter von Die Fragmente der Griechischen Historiker Continued. Part IV: Biography and Antiquarian Literature. Seine Forschungsschwerpunkte sind griechische Biographie, Historiographie, politische Theorie und Religion sowie lateinische Epigraphik.

Benjamin Topp ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Romanistik und Latinistik (Latein/Neulatein) der Universität Osnabrück. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören insbesondere Astrologie und Astronomie der Antike und der frühen Neuzeit, der Neuplatonismus sowie die Rezeption der Antike in der Renaissance. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit den Disputationes adversus astrologos des italienischen Humanisten Giovanni Pico della Mirandola (Einleitung, Editition und Übersetzung der ersten vier Bücher).

Oliver Schelske 2004 Master of Studies, University of Oxford; 2010 Promotion, Universität Tübingen; seit 2012 Habilitations-Projekt; seit 2015 Akademischer Rat, LMU München.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Klio — 103 (2021), S. 392–398 (Concetta Luna)