Rechtswissenschaft

Karl-Heinz Ladeur

Verfassungsgerichtsbarkeit in der Krise?

Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika

2021. XXI, 592 Seiten.
159,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-160863-6
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Die Verfassungsgerichtsbarkeit ist dem Wandel in der Postmoderne nicht enthoben. Der Vergleich des Bundesverfassungsgerichts mit den Verfassungsgerichten anderer Länder Europas sowie Nord- und Südamerikas zeigt, welche Folgen die Schwächung der Institutionen der repräsentativen Demokratie durch die Fragmentierung der gesellschaftlichen Ordnung hat.
Die Verfassungsgerichtsbarkeit hat sich weltweit verbreitet. Das Bundesverfassungsgericht gehört inzwischen zu den ältesten Verfassungsgerichten und es gilt vor allem in Deutschland als »Glücksfall«. Doch dies könnte sich als Selbsttäuschung erweisen. Die Verfassungsgerichtsbarkeit in Deutschland ist dem politischen Wandel in der Postmoderne, insbesondere dem Druck der Fragmentierung der gesellschaftlichen Ordnung nicht enthoben. Das Bundesverfassungsgericht ist von der Vorstrukturierung der Verfassungsfragen durch die politischen Parteien abhängig. Für die neue Unübersichtlichkeit ist das Bundesverfassungsgericht schlecht gewappnet. Nicht zuletzt der Vergleich mit den Verfassungsgerichten anderer Länder Europas sowie Nord- und Südamerikas zeigt, dass die Verfassungsgerichte den neuen Konflikten wenig entgegenzusetzen haben, weil die Institutionen der repräsentativen Demokratie zunehmend ihre Integrationsfähigkeit einbüßen.
Personen

Karl-Heinz Ladeur Geboren 1943; Studium der Rechtswissenschaft in Köln und Bonn; 1976 Promotion; 1982 Habilitation; Professor für Öffentliches Recht an den Universitäten Bremen und Hamburg sowie am Europäischen Hochschulinstitut, Florenz.
https://orcid.org/0000-0002-9666-7779

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 94 (2022), 1044–1045
In: Börsenblatt — 48 (2021), 30–31 (Michael Roesler-Graichen)