Welche sachliche und personale Reichweite haben Verträge im Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht? Simon Horn beobachtet eine vis attractiva contractus, d. h. eine Ausstrahlungswirkung von Verträgen auf den außervertraglichen Bereich, und untersucht deren Auswirkungen. Seine Kritik mündet in ein Plädoyer für die Rückkehr zu einem funktional-relativen Vertragsbegriff.
Welche sachliche und personale Reichweite haben Verträge im Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht? Simon Horn untersucht diese Frage auf der Grundlage der EuGH-Rechtsprechung zum Vertragsgerichtsstand des Art. 7 Brüssel Ia-VO. Dabei beobachtet er eine
vis attractiva contractus, d. h. eine Ausstrahlungswirkung von Verträgen auf den außervertraglichen Bereich. Diese Erkenntnis bildet den Ausgangspunkt einer umfassenden Studie, in deren Verlauf Horn die Auswirkungen seiner Hypothese von der Existenz einer
vis attractiva contractus auf das Internationale Privatrecht und die Sondervorschriften für Verbraucher- und Individualarbeitsverträge untersucht. Seine Kritik der
vis attractiva contractus mündet in ein Plädoyer für die Rückkehr zu einem funktional-relativen Vertragsbegriff, zu dessen näherer Ausgestaltung er konkrete Vorschläge unterbreitet.
Inhaltsübersicht:
Vorwort
§ 1 - Einleitung
A. Anlass und Gegenstand der Untersuchung: Metamorphosen des Vertragsbegriffs im Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht
B. Begriffsbestimmung
C. Gang der Untersuchung
§ 2 - Der Vertragsbegriff des Internationalen Privat- und Zivilverfahrensrechts auf der Grundlage des Kriteriums der freiwillig eingegangenen VerpflichtungA. Sachliche Dimension: Beschränkung auf funktional vertragliche Pflichten
B. Personale Dimension: Relative Beschränkung auf Pflichten des Schuldners
§ 3 -Vis attractiva contractus im Internationalen ZivilverfahrensrechtA. Sachliche Ausstrahlungswirkung im IZVR
B. Personale Ausstrahlungswirkung im IZVR
§ 4 -Vis attractiva contractus im Internationalen PrivatrechtA. Sachliche Ausstrahlungswirkung im IPR
B. Personale Ausstrahlungswirkung im IPR
§ 5 -Vis attractiva contractus als Instrument zum Schutz strukturell unterlegener VertragsparteienA. Sachliche Ausstrahlungswirkung als Schutzinstrument
B. Personale Ausstrahlungswirkung als Schutzinstrument
§ 6 - Synthese: Überwindung der vis attractiva contractus im Bereich des allgemeinen Vertragsbegriffs
A. Da capo...: Rückbesinnung auf den funktional-relativen Vertragsbegriff
B. al coda: Offene Fragen des funktional-relativen Vertragsbegriffs
§ 7 - Schluss
A. Methodologisches Schlusspetitum: Keine Erzielung von Einzelfallgerechtigkeit durch Qualifikation
B. Zusammenfassung
C. Ergebnisse in Thesenform