Philosophie

Bernward Gesang

Wirtschaftsethik und Menschenrechte

Ein Kompass zur Orientierung im ökonomischen Denken und im unternehmerischen Handeln

2016. IX, 190 Seiten.
14,99 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Broschur
ISBN 978-3-8252-4562-7
lieferbar über utb
Was sollen Staaten und Unternehmen gegen globale Armut und Raubbau an zukünftigen Generationen tun? Was nützt es dem Praktiker, wenn er dazu liest, dass er als Kantianer A, aber als Utilitarist B tun soll? Das verhindert Motivation. Bernward Gesang formuliert hier daher eine Konsensposition. Diese wird utilitaristisch begründet und geht von den Menschenrechten aus.
Das ökonomische Denken ist in einigen fixen Vorstellungen gefangen, die aufgegeben werden müssen: Zum einen wird der Zweck des Wirtschaftens von Ökonomen häufig darin gesehen, das Wohlergehen für die eigene Person oder Nation zu optimieren. Zum anderen haben viele Wirtschaftswissenschaftler seit Vilfredo Pareto ein Verständnis von Optimierung entwickelt, das immun ist gegen Kritiken, die besagen dies sei ungerecht oder maximiere das Wohlergehen nicht. Sie bauen ihre Methodik wesentlich auf den Homo Oeconomicus auf. Sie vertreten die Marktwirtschaft und das hinter dieser stehende Wachstumsparadigma: Wirtschaft muss wachsen oder zugrunde gehen. Auf der Ebene der Unternehmen wird das mit Milton Friedmans »The business of business is business« übersetzt.
Bernward Gesang versucht, all diese Paradigmen ökonomischen Denkens zu überwinden, indem er zeigt, dass die benannten Zwecksetzungen unmoralisch sind und dass das Wohlergehen zu maximieren ein besserer Wirtschaftszweck ist. Das Pareto-Prinzip sollte durch einen humanen Utilitarismus ergänzt werden. Und das Prognoseinstrument des Homo Oeconomicus stellt ein Verhalten als scheinbar unumgänglich dar, das man jedoch verändern kann und muss. Wachstum muss nachhaltig werden, oder es gefährdet zahllose Leben in Gegenwart und Zukunft. Dazu unterbreitet Bernward Gesang einen neuen Vorschlag: eine Absolute-Border-Economy, die das Cap and Trade-System vom Klimaschutz auf die Gesamtwirtschaft ausweitet. Auf Ebene der Unternehmen brauchen wir ein moralisches Leitbild, und das sollte sich an den Menschenrechten orientieren. Diese Ideen möchte der Autor aus einer bestimmten Variante des Utilitarismus heraus begründen.
Personen

Bernward Gesang Geboren 1968; 1988–94 Studium der Philosophie, Germanistik und Pädagogik; 1994 Promotion; 2000 Habilitation; seit 2009 Inhaber des Lehrstuhls »Philosophie/Wirtschaftsethik« an der Universität Mannheim.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue Hellenique des Droits de l'homme — 2018, 1012
In: Forum Wirtschaftsethik — http://forum-wirtschaftsethik.de/rezension-zu-bernward-gesang-wirtschaftsethik-und-menschenrechte/ (Axel Birk)
In: Organisator — 2016, Ausgabe 11, S. 51
In: getAbstract — www.getabstract.de (9/2016)
In: getAbstract — www.getabstract.com (8/2016) (Rainer E. Kirsten)