Sven Vetter

Patente auf Human Enhancements

Regulatives Patentrecht zwischen Innovationsförderung und gesellschaftlicher Verantwortung
Rubrik: Dissertation
Jahrgang 17 (2025) / Heft 3, S. 371-395 (25)
Publiziert 13.11.2025
DOI 10.1628/zge-2025-0016
Beschreibung
Ist das Patentrecht wirklich »wertneutral« oder gar »ethisch blind«? Die Praxis des Patentrechts wird von einem ungebrochenen Fortschrittsoptimismus getragen. Das ausgeprägte Vertrauen in Technik und Innovation lässt traditionell wenig Raum für eine tiefergehende Reflexion über die außerrechtlichen Wirkdimensionen des Patentsystems. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Innovationsförderung ohne ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Innovationsverantwortung überhaupt ein sinnvolles Ziel sein kann. Ein so facettenreiches Forschungsthema wie »Human Enhancements« eignet sich hervorragend, um die Funktionen und Wirkungen des Patentschutzes zu veranschaulichen. An die Stelle allgemeiner Verweise auf »ethisch umstrittene Forschungsfelder« treten konkrete Beispiele. Die gewonnenen Erkenntnisse können wiederum in den interdisziplinären Gesamtdiskurs einfließen, der die biotechnische Selbstgestaltung des Menschen als Teil und Folge der modernen Gesellschaft und ihrer Charakteristika betrachtet.