Rechtswissenschaft

Susanne Karoline Paas

Das bewegliche System

Zur Karriere einer juristischen Denkfigur

94,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-160046-3
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Susanne Karoline Paas untersucht die Geschichte des beweglichen Systems – von seiner »Entdeckung« durch Walter Wilburg über die Adaptionen durch Franz Bydlinski und Claus-Wilhelm Canaris bis zu den zahlreichen Verwendungen in der gegenwärtigen Rechtswissenschaft. Seine Ursprungslegenden erweisen sich dabei als korrekturbedürftig, ebenso wie die bis heute verbreitete Vorstellung, es gebe ein einheitliches Verständnis des »beweglichen Systems".
Das heutige Bild eines »beweglichen Systems« in der Rechtswissenschaft ist voller Gründungsmythen, hinter denen sich verzerrte historische Bilder verbergen. Susanne Karoline Paas geht dieser Geschichte erstmals auf den Grund: von der »Entdeckung« des beweglichen Systems durch Walter Wilburg in der Zeit des Nationalsozialismus über seine Adaptionen durch Franz Bydlinski und Claus-Wilhelm Canaris ab den späten sechziger Jahren bis zu seinen zahlreichen Verwendungen in der gegenwärtigen Rechtswissenschaft. Die These der rechtsgeschichtlichen Forschung, das bewegliche System sei eine typisch nationalsozialistische Rechtslehre, erweist sich dabei als ebenso korrekturbedürftig wie das Bild von Wilburg als Entdecker eines neuen System- und Methodendenkens, dem dann einfach gefolgt worden sei. Am Ende stehen »bewegliche Systeme«, die in verschiedenen Kontexten ganz unterschiedliche dogmatische und rechtspolitische Probleme lösen sollten.

Das Werk zählt zu den ‚Juristischen Büchern des Jahres 2021‘, die als Leseempfehlung in der JZ 2021, 991 ff. besprochen werden. Zusätzlich wurde es mit dem Hermann Conring-Preis 2022 ausgezeichnet.
Personen

Susanne Karoline Paas Geboren 1987; Bachelorstudium der Geschichte und Germanistik an der Universität Münster; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln; 2013 Erstes Juristisches Staatsexamen; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Neuere Privatrechtsgeschichte, Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte der Universität zu Köln; 2020 Zweites Staatsexamen; derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Juristische Zeitgeschichte und Wirtschaftsrechtsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Juristenzeitung — 76 (2021), 995–996 (Reinhard Zimmermann)
In: Deutsches Verwaltungsblatt — 137 (2022), 1084–1085 (Patrick Hilbert)
In: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht (RabelsZ) — 86 (2022), 778–781 (Walter Doralt)
In: Zeitschr.f. Neuere RechtsG — 43 (2021), 290–292 (Philipp Semmelmayer)
In: Zeitschrift d.Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung) — 139 (2022), 434–436 (Jan Schröder)