Rechtswissenschaft

Caroline Sophie Rapatz

Das Internationale Privatrecht der EU – Vorbild oder Vormacht?

Abgrenzungen und Wirkungen im Verhältnis zum nationalen und völkerrechtlichen Kollisionsrecht

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ISBN 978-3-16-162460-5
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Die Europäisierung hat weitreichende Folgen auch für das nationale und das staatsvertragliche Kollisionsrecht. Die IPR-Verordnungen der EU entfalten weit über ihren Anwendungsbereich hinausgehende Wirkungen, die europäischen Einflüsse lassen den anderen Regelungsebenen kaum noch Handlungsspielräume. Eine Neuausrichtung des Mehrebenensystems hin zu einem tragfähigen Gesamtkonzept ist daher unabdingbar.
Caroline Sophie Rapatz untersucht die Folgen der Europäisierung des Internationalen Privatrechts (IPR) für das nationale und das staatsvertragliche Kollisionsrecht und für das internationalprivatrechtliche Gesamtsystem. Die Wirkungen der IPR-Verordnungen der EU sind nicht auf ihren Anwendungsbereich begrenzt. Das mitgliedstaatliche Kollisionsrecht wird teils massiv zurückgedrängt, muss aber gleichzeitig zahlreiche Lücken schließen. Der Druck zur Anpassung an europäische Vorstellungen wird durch primärrechtliche Vorgaben noch verstärkt. Die Kollisionsregeln bi- und multilateraler Staatsverträge bleiben von der Europäisierung zwar formell unberührt. Ihr Zusammenspiel mit dem EU-IPR sowie der stetig wachsende Einfluss der EU auf die Interpretation und Weiterentwicklung völkerrechtlicher Rechtsakte lassen jedoch faktische Angleichungszwänge entstehen. Der bisherige Ansatz einer kollisionsrechtlichen Europäisierung durch Einzelrechtsakte ist auf lange Sicht nicht tragfähig und sollte durch ein anderes Modell ersetzt werden.
Inhaltsübersicht
Teil I: Das EU-Kollisionsrecht als neue Regelungsebene
§ 1 – Grundlagen des Mehrebenensystems

Teil II: Konturen des EU-Kollisionsrechts – Abgrenzung der EU-Rechtsakte vom mitgliedstaatlichen und völkerrechtlichen IPR
§ 2 – Grenzen des EU-IPR: (Selbstgesteckter) Anwendungsbereich
§ 3 – Qualifikationsfragen: EU-IPR und nationales Kollisionsrecht
§ 4 – Koordinationsfragen: EU-IPR und völkerrechtliches Kollisionsrecht
§ 5 – Exkurs: Intertemporale Anwendung des EU-IPR
§ 6 – Ergebnis Teil II

Teil III: Wirkungen des EU-Kollisionsrechts – Einfluss der EU-Rechtsakte auf mitgliedstaatliches und völkerrechtliches IPR
§ 7 – Wirkungen auf das mitgliedstaatliche IPR
§ 8 – Wirkungen auf das völkerrechtliche IPR
§ 9 – Exkurs: Wirkungen jenseits des Kollisionsrechts
§ 10 – Ergebnis Teil III
Teil IV: Die Zukunft des EU-Kollisionsrechts
§ 11 – Neuorientierung im Mehrebenensystem
§ 12 – Zusammenfassung in Thesen
Personen

Caroline Sophie Rapatz (geb. Rupp) Geboren 1983; Studium der Englischen Philologie, Psychologie und Mittelalterlichen Geschichte in Freiburg i.Br.; Master of Philosophy, Newnham College (Cambridge); Studium der Rechtswissenschaften und Begleitstudium im Europäischen Recht in Würzburg; 2011 Erste Juristische Staatsprüfung sowie Qualifikation als Europajuristin; Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Rechtsreferendariat am OLG Hamburg; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am MPI für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg; 2015 Promotion; 2016–22 Juniorprofessorin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; 2022 Habilitation; Professorin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
https://orcid.org/0000-0002-6684-6987

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