Digitale Inhalte sind die Währung des Internets. Sie kreieren das Interesse der Konsumenten, das digitale Plattformen wertvoll macht. Einer Balance zwischen dem Zugang zu Inhalten und der angemessenen Vergütung von Urheberinnen und Urhebern liegen Hindernisse im Weg. Alexander Bibi untersucht, ob erweiterte kollektive Lizenzen einen Ausweg aus dem digitalen Dilemma bieten können.
Digitale Inhalte sind das wichtigste Gut und die Währung des Internets. Sie sind es, die die Konsumenten auf den digitalen Plattformen der Internetriesen wie etwa Instagram, Facebook, TikTok oder YouTube fesseln. Gerade mit Blick auf »kleinere« Urheberinnen und Urheber besteht jedoch die weit verbreitete Auffassung, dass diejenigen, die diese Inhalte erstellen, nicht angemessen an den online erzielten Einnahmen beteiligt werden. Die richtige Balance zwischen Zugang zum Werk und Schutz der Urheberschaft zu finden, ist Aufgabe eines modernen Urheberrechts. Art. 17 DSM-RL macht sich dies zur Aufgabe. Zugleich verankert die Richtlinie mit erweiterten kollektiven Lizenzen in Art. 12 DSM-RL ein neues Instrumentarium auf europäischer Ebene, das bisher vor allem aus dem skandinavischen Recht bekannt war. Alexander M. Bibi entwickelt Vorschläge, wie die Vorteile der EKL im digitalen Umfeld de lege lata national wie auch multiterritorial nutzbar gemacht werden können, um dem digitalen Dilemma des Urheberrechts entgegenzuwirken.
Inhaltsübersicht:
Einführung§ 1 Thematischer Hintergrund und Zielsetzung der Untersuchung
§ 2 Gang der Darstellung
Kapitel 1 Analyse des Art. 17 DSM-RL und seiner Lizenzierungslücke§ 1 Änderung der Rechtslage durch Art. 17 DSM-RL
§ 2 Art. 17 DSM-RL und die Entstehung einer Lizenzierungslücke
Kapitel 2 Die Lizenzierungslücke aus rechtsökonomischer und funktional-normativer Sicht sowie Lösungsansätze de lege lata§ 1 Die Lizenzierungslücke aus rechtsökonomischer und funktional-normativer Betrachtung
§ 2 Die Schließung der Lizenzierungslücke de lege lata
Kapitel 3 Das System erweiterter kollektiver Lizenzen nach Art. 12 DSM-RL als Lizenzierungsmechanismus problematischer Fälle des Art. 17 DSM-RL§ 1 Die EKL nach Art. 12 DSM-RL
§ 2 Die Beziehung zwischen Art. 12 DSM-RL und Art. 17 DSM-RL
§ 3 Die Ausgestaltung eines EKL-Mechanismus für UGC im Rahmen von Art. 17 DSM-RL
§ 4 Die EKL als Teil des Lizenzrechts
§ 5 Die Vereinbarkeit mit europäischem und internationalem Urheberrecht
§ 6 Eine Übersicht zur Umsetzung und Anwendung des Art. 12 DSM-RL
§ 7 Die Nutzung der EKL im deutschen Recht zur Schließung der Lizenzierungslücke des UrhDaG
§ 8 Eckpfeiler eines Systems paneuropäischer EKL für Online-Lizenzierungen nach Art. 17 DSM-RL de lege ferenda
Schlussbetrachtung