Judaistik

Benedikt Hensel

Juda und Samaria

Zum Verhältnis zweier nach-exilischer Jahwismen

2016. XV, 487 Seiten.

Forschungen zum Alten Testament 110

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ISBN 978-3-16-154906-9
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Benedikt Hensel sucht, das Verhältnis der samarischen JHWH-Gemeinde und ihrem judäischen Pendant in nach-exilischer Zeit zu erfassen, indem er sämtliche archäologische Quellen der Region Samaria in den Blick nimmt, und sie vor dem Hintergrund der literarischen Zeugnisse der judäisch-jüdischen Tradition auswertet. Die dabei aufgezeigten religionssoziologischen und theologiegeschichtlichen Entwicklungen zeichnen ein grundlegend anderes Bild als Tradition und moderne Forschung dies taten und tun.
Diese Arbeit wurde mit dem Hauptpreis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2018 ausgezeichnet.
Benedikt Hensel präsentiert im vorliegenden Werk neue Erkenntnisse zur Entstehung des Alten Testaments und des Judentums. Ausgehend von der samarischen JHWH-Gemeinde vom Garizim (die später als »Samaritaner« bezeichnet wird) untersucht Hensel deren Verhältnis zu ihrem judäischen Pendant in nach-exilischer Zeit (6.-1. Jh.v.Chr.) anhand sämtlicher derzeit zur Verfügung stehender archäologischer, ikonographischer, numismatischer und epigraphischer Quellen aus der Region Samaria. Zugleich wertet er die literarischen Zeugnisse der alttestamentlichen und späteren jüdischen Traditionen aus, namentlich Esra-Nehemia, die Chronik und 2 Kön 17. Die dabei aufgezeigten religionssoziologischen und -politischen Entwicklungen in Palästina lassen den Schluss zu, dass im nach-exilischen Palästina zwei jahwistische Großgruppen in Juda und Samaria parallel nebeneinander existierten, die miteinander im Austausch standen. Neu ist vor allem die Erkenntnis, dass die Kontakte beider Gruppen entgegen der derzeitigen Mehrheitsmeinung ohne dezidiert politische oder religiöse Konflikte verliefen. Der Autor zeigt so, in welch entscheidendem Maße die samarische Gemeinde auf die formative Periode des Judentums in literarhistorischem und theologiegeschichtlichem Sinne Einfluss hat und wie die spätere Geschichtsschreibung diesen Einfluss zurückdrängte.
Diese Arbeit wurde mit dem Hauptpreis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2018 ausgezeichnet.
Personen

Benedikt Hensel Born 1979; 2011 PhD; 2016 Habilitation; 2019–21 positions as Interim Professor of Hebrew Bible and Biblical Archaeology at the universities of Mainz and Zürich; Full Professor of Hebrew Bible at Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Co-Director of the Hazor excavations/Israel.
https://orcid.org/0000-0001-6608-2676

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Tijdschrift voor Theologie — 59 (2019), S. 89–90 (Izaak de Hulster)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2018, S. 106–107 (Reinhard Müller)
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — 131 (2019), S. 150–151 (Anselm C. Hagedorn)
In: Old Testament Abstracts — 40 (2017), S. 666 (G.A.K.)
In: Journal for the Study of the OT — 42.5 (2018), S. 39–40 (Walter J. Houston)