Klaus Ferdinand Gärditz beleuchtet die untrennbare Einheit der Gesundheit von Mensch, Tier und der Umwelt. Zoonosen, Umweltbelastungen, Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Wildtierhandel stellen zentrale Herausforderungen für die globale Gesundheit dar. Auch die rechtliche Regulierung muss einen Beitrag leisten, um ökologische Gesundheitsrisiken zu bewältigen.
Die Gesundheit von Mensch, Tier und die Umwelt stehen zueinander in wechselseitigen Beziehungen. Kernanliegen des One Health-Ansatzes ist es, diese untrennbare Einheit sichtbar zu machen. Klaus Ferdinand Gärditz zeigt auf, dass Zoonosen, Klimawandel und Umweltzerstörung zentrale Herausforderungen für die globale Gesundheit darstellen. Die Zunahme zoonotischer Krankheiten wird durch Faktoren wie Globalisierung, Wildtierhandel, Biodiversitätsverlust und anthropogene Umweltstressoren begünstigt. Intakte Ökosysteme und die Erhaltung der Biodiversität sind essenzielle Faktoren bei der Prävention von Krankheitsausbrüchen. Der Autor analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, namentlich das Tierarzneimittel-, Tiergesundheits-, Infektionsschutz und Umweltrecht. Er kritisiert Lücken in der Umsetzung und plädiert für eine stärkere rechtliche Verknüpfung von Umwelt- und Gesundheitsrecht. Klaus Ferdinand Gärditz fordert interdisziplinäre Ansätze, die wissenschaftliche, rechtliche und ökologische Perspektiven integrieren, um zukünftige Gesundheitskrisen zu vermeiden bzw. zu bewältigen. Der One Health-Ansatz dient dabei als Schlüssel zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung.
Inhaltsübersicht:
I. In Krankheit verbunden: ökologisierte Gesundheit von Menschen und anderen Tieren - II. Die Idee einheitlicher Gesundheit - III. One Health als interdisziplinäre Bündelungsperspektive - IV. One Health als regulative Verantwortung
I. »Nothing in Biology Makes Sense except in the Light of Evolution«: One Health als evolutionsbiologische Perspektive - II. Zoonosen: Menschen und andere Tiere in Infektionen verbunden - III. Stoffliche Umweltbelastungen: krankmachende Umwelt für Menschen und andere Tiere - IV. One Health als soziale Handlung: gemeinsame Gesundheit zwischen Gesellschaft, Ökonomie und Kultur - V. Epistemisches One Health: Tiere als Modelle menschlicher Gesundheit - VI. Bilanz: One Health als Denkstil
I. Ökologisierte Gesundheit als fragmentierter verfassungsrechtlicher Auftrag - II. Die Pharmakologie ökologisierter Gesundheit im Arzneimittelrecht - III. Zoonosenbekämpfung durch Infektionsschutzrecht - IV. Gemeinsame Gesundheit durch sichere Ernährung: Lebensmittelrecht - V. Gesundheitsökologie an der Wurzel: Umwelt- und Planungsrecht - VI. Regulierung der Ausbreitungswege: Handelsbeschränkungen als Hebel ökologisierten Gesundheitsschutzes - VII. Of Mice and Men: Tierwohl im Labor zwischen Gesundheitsressource der Menschheit und Schutzobjekt - VIII. One Health in der regulierten Ausbildung - IX. One Health im Recht: Komplexitätsreduktion und Anthropozentrismus als rechtsepistemische Normierungsbarrieren?
I. Menschen und andere Tiere: eine oft verkannte Schicksalsgemeinschaft - II. Globale Gesundheitsrisiken als Problem globaler Ressourcenverteilung - III. One Health als Herausforderung internationaler Kooperation - IV. Ökologisiertes Gesundheitswissen als Beitrag zur epistemischen Fitness - V. Virchow Spirit: One Health als Katalysator wissenschaftlicher Integration - VI. One Health als Baustein ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit