Rechtswissenschaft

Paul Schulteß

Originär außervertragliche Fahrlässigkeitshaftung für reine Vermögensschäden

Zugleich ein Beitrag zur rezeptionsorientierten Rechtskreislehre

109,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-162390-5
lieferbar
Auch verfügbar als:
Unter welchen normativen Parametern ist der Schädiger auch außerhalb originär vertraglicher Beziehungen zum Ersatz fahrlässig verursachter reiner Vermögensschäden verpflichtet? Paul Schulteß liefert hierauf für das deutsche, österreichische und schweizerische Recht konkrete Antworten.
Reine Vermögensschäden sind außerhalb vertraglicher Beziehungen nicht bzw. nur nach den §§ 823 Abs. 2, 826 BGB zu ersetzen – so grundsätzlich wird in Literatur und Rechtsprechung formuliert. Dieses Postulat ist in seiner Einfachheit unzutreffend und zu ergänzen: Allein fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden sind außerhalb vertraglicher Beziehungen grundsätzlich nicht zu ersetzen, so denn auch keiner der zahlreichen Ausnahmetatbestände Anwendung findet. Paul Schulteß versucht, eben diese Ausnahmen, die den Nichtersatzfähigkeitsgrundsatz durchbrechen, zum existenten, aber bislang kaum greifbaren Gegengrundsatz zu bündeln. Er arbeitet heraus, unter welchen normativen Vorzeichen fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden außerhalb originärer Vertragsbeziehungen doch zu ersetzen sind.
Inhaltsübersicht
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis

A. Einleitung
I. Notwendige Vorüberlegungen
II. Fallbeispiele

B. Rechtsvergleichung als Methode und Materie
I. Rechtsvergleichung als Methode der Impulsfindung
II. Die Eignung des Untersuchungsgegenstandes zur rechtsvergleichenden Betrachtung und die Attraktivität der Vergleichssubjekte
III. Die Verheißung rezeptionsfähiger Impulse aus dem rechtskreisinternen Vergleich
IV. Zwischenergebnis

C. Begriff des reinen Vermögensschadens und Prinzipienparallele zum Reflexschadenersatzverbot
I. Begriff des reinen Vermögensschadens
II. Prinzipienparallelen – der reine Vermögensschaden und der Reflex- bzw. Drittschaden

D. Der Grundsatz der Haftungsverneinung für außervertraglich fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden – die gesetzliche Grundkonzeption und die Rolle der Rechtswidrigkeitsdogmatik
I. Die deutsche Ausgangsposition außervertraglicher Haftung für reine Vermögensschäden
II. Die österreichische Ausgangsposition außervertraglicher Haftung für reine Vermögensschäden
III. Die schweizerische Ausgangsposition außervertraglicher Haftung für reine Vermögensschäden
IV. Zusammenfassung und Zwischenergebnis zu I.-III.

E. Motive und Gegenmotive des eingeschränkten Reinvermögensschutzes im originär außervertraglichen Bereich
I. Motive der grundsätzlichen Nichtersatzfähigkeit
II. Notwendigkeit einer Ausweitung der außervertraglichen Haftung für fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden? – ein Stimmungsbild

F. Parameter des Gegengrundsatzes: Erscheinungsformen der originär außervertraglichen Haftung für fahrlässig verursachte reine Vermögensschäden
I. Insbesondere: Deliktische Sondertatbestände
II. Ansätze zur Lockerung des deliktischen Korsetts
III. Zusammenfassung und Zwischenergebnis

G. Haftung in Bewegung – Fallgruppen reiner Vermögensschäden
I. Erste Fallgruppe: Reflektorisch verursachte reine Vermögensschäden
II. Zweite Fallgruppe: Haftung des Herstellers durch die Absatzkette
III. Dritte Fallgruppe: Fahrlässige Falschauskunft

H. Ergebnisse
I. Hauptthesen
II. Nebenthesen
Personen

Paul Schulteß Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln; 2018 Erstes Juristisches Staatsexamen; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Arbeitsrecht der RWTH Aachen; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Versicherungsrecht der Goethe-Universität Frankfurt am Main; Rechtsreferendariat am Landgericht Wiesbaden; 2022 Promotion an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; 2023 Gastprofessor für deutsches Verfassungsrecht an der Université Lumière Lyon 2.

Rezensionen

Für diesen Titel liegen noch keine Rezensionen vor.