Dürfen Künstler fremde Musikstücke sampeln? Richard Wunderlich bietet einen praxisnahen Einblick in die rechtlichen Herausforderungen der populären Produktionstechnik. Er beleuchtet die neue Pastiche-Regelung und entwickelt klare Kriterien für die urheberrechtliche Bewertung von Sampling.
Die kreative Auseinandersetzung mit bestehenden Kunstwerken bildet das Fundament kulturellen Schaffens. Das Sampling - die Verwendung und Rekontextualisierung existierender Musikaufnahmen - steht beispielhaft für eine florierende Referenzkultur in der zeitgenössischen Kunst. Als wesentliches Element der populären Musik wirft diese Praxis jedoch komplexe urheberrechtliche Fragen auf, die aufgrund fehlender gefestigter Rechtsprechung kontrovers diskutiert werden. Richard Wunderlich beleuchtet das Phänomen Sampling zunächst aus technischer und musikwissenschaftlicher Perspektive, bevor er sich seiner urheberrechtlichen Dimension widmet. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der neu eingeführten Pastiche-Schranke der jüngsten Urheberrechtsreform und deren Interpretation. Für die künftige Rechtspraxis entwickelt der Autor einen Kriterienkatalog zur Beurteilung von Sampling-Fällen und demonstriert dessen Anwendung anhand konkreter Beispiele aus der Musikpraxis.
Inhaltsübersicht:
EinleitungErster Teil: Kulturelle und wirtschaftliche Grundlagen des SamplingKapitel 1: Musikalische Grundlagen
Kapitel 2: Sampling aus technischer Sicht
Kapitel 3: Bedeutung des Sampling in der Musikgeschichte und der heutigen Praxis
Kapitel 4: Beispiele für Sampling in der Musikpraxis
Zweiter Teil: Sampling und der urheberrechtliche Schutz des WerkschöpfersKapitel 5: Allgemeine Gedanken zum Urheberrecht
Kapitel 6: Die Urheberschaft
Kapitel 7: Der Schutz von Werken der Musik
Kapitel 8: Die Schutzfähigkeit einzelner Teile eines Musikwerkes
Kapitel 9: Inhalt des Urheberrechts
Kapitel 10: Schranken des Urheberrechts
Kapitel 11: Verletzung der Rechte des Urhebers durch Sampling
Kapitel 12: Möglichkeit der „Sample Clearance“
Kapitel 13: Zusammenfassung der Ergebnisse des zweiten Teils
Dritter Teil: Sampling und der Schutz der ausübenden KünstlerKapitel 14: Die Voraussetzung der „Darbietung“ als Schutzgegenstand des § 73 UrhG
Kapitel 15: Inhalt des Interpretenrechts
Kapitel 16: Schranken des Interpretenrechts
Kapitel 17: Verletzung des Interpretenrechts durch Sampling
Vierter Teil: Sampling und der Schutz der TonträgerherstellerKapitel 18: Schutzgegenstand des Tonträgerherstellerrechts
Kapitel 19: Inhalt des Tonträgerherstellerrechts
Kapitel 20: Schranken des Tonträgerherstellerrechts
Kapitel 21: Verletzung des Tonträgerherstellerrechts durch Sampling
Fünfter Teil: Zusammenfassung und Ausblick