Philosophie

Matthias Schleiff

Schöpfung, Zufall oder viele Universen?

Ein teleologisches Argument aus der Feinabstimmung der Naturkonstanten

2019. XII, 319 Seiten.

Collegium Metaphysicum 21

79,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-156419-2
lieferbar
Teleologische Argumente schließen von der Ordnung in der Welt auf die Existenz eines Schöpfers. Matthias Schleiff erkundet, was der Stand der Dinge in den Naturwissenschaften für ein solches Argument bedeutet. In der Tradition teleologischer Gottesbeweise, aber mithilfe der wissenschaftlichen Einsichten unserer Zeit, entwickelt er ein aktuelles teleologisches Argument, das sich auf das Phänomen der Feinabstimmung der Naturkonstanten stützt – Grundlage für ein gemeinsames Gespräch von Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie über den Anfang der Welt.
Das Gerücht, Gott sei tot, scheint übertrieben gewesen zu sein. An dessen Verbreitung haben die Naturwissenschaften einen wesentlichen Anteil gehabt. Gegenwärtig führen dagegen gerade sie Gott wieder im Munde. Maßgeblichen Anteil daran hat die Entdeckung des Phänomens der »Feinabstimmung«: Wenn Naturkonstanten, die die Gestalt unseres Universums bestimmen, nur wenig andere Werte angenommen hätten, hätte es bewusstes Leben nie gegeben. Matthias Schleiff entwickelt daraus das teleologische »Feinabstimmungsargument«. In der Nachfolge traditioneller Gottesbeweise, aber mit den wissenschaftlichen Einsichten unserer Zeit, argumentiert er dafür, dass sich die Annahme eines kosmischen Schöpfers auf rationale Gründe stützen kann. Er setzt sich dabei intensiv mit alternativen Erklärungshypothesen auseinander – etwa der Erklärung durch den Zufall, das Anthropische Prinzip oder die Theorie des Multiversums – und bringt so Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie wieder in ein Gespräch über den Anfang der Welt.

»Nicht wenige Theologen, besonders unter den protestantischen, ziehen es vor, wenn sich Theologie und Naturwissenschaften niemals wechselseitig ins Gehege kommen. […] Da macht das Buch des evangelischen Theologen und Philosophen Matthias Schleiff hellhörig, das die schiedlich-friedliche Funkstille zwischen Theologie und Naturwissenschaften […] aufkündigt. […] Wer Sinn für gut durchdachte und klar präsentierte Argumente hat, für den ist die Lektüre dieses Buches ein intellektuelles Vergnügen besonderer Art. […] Im letzten Kapitel seines Buches führt Schleiff in neun sehr klug abwägenden Thesen aus, wie Theologen und Naturwissenschaften über das so verstandene Feinabstimmungsargument wieder in ein direktes Gespräch miteinander kommen können. Das Gespräch dürfte, wie Schleiff darlegt, beide Seiten vielfältig herausfordern und folgenreich für sie werden. Das Buch von Matthias Schleiff eröffnet in provozierender Weise ein solches Gespräch. Ein hervorragendes Buch.«
Holm Tetens in zeitzeichen 8/2019, S. 26

»Auch dann, wenn man dem Argument weniger oder anderes zutraut als der Verfasser, wird man für künftige Beschäftigungen mit dem teleologischen Argument im Besonderen, den Gottesbeweisen im Allgemeinen und der Frage nach dem Verhältnis von naturwissenschaftlicher Erkenntnis und heute verantworteter Schöpfungstheologie an dieser Arbeit nicht vorbeikommen.«
Dirk Evers in Theologische Literaturzeitung 144 (2019), S. 1188–1190

»Schleiffs Dissertation ist ein Ausnahmewerk. Es liest sich trotz seiner anspruchsvollen Thematik hervorragend dank einer großartigen Leserführung und der anschaulichen Entfaltung aller logischen Argumentationen. Wer es liest, gewinnt quasi im Nebengang Einblick in aktuelle Theoriebildungen der Kosmologie. Das Buch ist aber auch ein hervorragendes Beispiel einer interdisziplinären Arbeit. Die Art des Zusammenspiels von Philosophie und Theologie mit der Physik leuchtet intuitiv ein. Obwohl Schleiff einen dezidierten Schluss zugunsten der Schöpferhypothese zieht, wirkt er in vielem unvoreingenommener und offener als seine Vordenker, die zumeist als Naturwissenschaftler schrieben.«
Giancarlo Voellmy in AfeT Rezensionen auf rezensionen.afet.de
Personen

Matthias Schleiff Geboren 1982; Studium der Ev. Theologie, Philosophie und Latinistik an der Universität Münster; Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster; 2017 Promotion; seit 2017 Studienrat für die Fächer Evangelische Religion, Latein und Philosophie.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift für Theologie und Philosophie — 95 (2020), S. 420–424 (H.-L. Ollig SJ)
In: Loccumer Pelikan — 3 (2020), S. 103–104 (Andreas Behr)
In: Arbeitskreis f. Evangelikale Theologie — https://rezensionen.afet.de/?p=1032 (Giancarlo Voellmy)
In: Glauben u. Denken heute — 2 (2021), S. 73 (Franz Graf-Stuhlhofer)
In: Bref – Magazin d Reformierten — 2019, Nr. 15, S. 26 (Holm Tetens)
In: Dialogo Filosofico — 35 (2019), S. 280–281
In: Theologische Literaturzeitung — 144 (2019), S. 1188–1190 (Dirk Evers)
In: Zeitzeichen — 20 (2019), S. 63–64 (Holm Tetens)