Rechtswissenschaft

Mika Kremer

Strafprozessuale Angehörigenprivilegien im Rechtsvergleich

Eine Untersuchung zu den Grundlagen eines europäischen Beweisrechts

94,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-156042-2
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Warum werden Angehörige des Beschuldigten im Strafverfahren von gewissen Mitwirkungspflichten ausgenommen? Welchen Stellenwert haben diese Ausnahmen im rechtlichen Gesamtgefüge? Mika Kremer beantwortet diese Fragen rechtsvergleichend und zeigt große Unterschiede in sich kulturell und historisch nahestehenden Rechtsordnungen auf.
Die Möglichkeit von Beinahetreffern bei Reihengentests verleiht Grund und Reichweite strafprozessualer Angehörigenprivilegierungen eine neue Relevanz. Mika Kremer nähert sich dem Thema rechtsvergleichend und zeigt, dass der in Deutschland selbstverständlich erscheinende Schutz naher Angehöriger des Beschuldigten in Frankreich und England deutlich schwächer ausgeprägt ist. Diese Differenzen ergeben sich vor allem aus unterschiedlichen Schutzzwecken: Während in Deutschland die Interessen des Zeugen im Mittelpunkt stehen, soll in Frankreich die Wahrheitsfindung und in England die Institution der Ehe geschützt werden. Dementsprechend ist etwa die Verwertung von Beinahetreffern in England und Frankreich ohne weiteres möglich. Auf europäischer Ebene erschweren diese Unterschiede eine uneingeschränkte gegenseitige Anerkennung und sind bei neuen Rechtsakten der EU auf dem Gebiet des Strafverfahrensrechts zu berücksichtigen.
Personen

Mika Kremer Geboren 1989; Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg i. Br. und Genf; 2017 Promotion; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und juristische Zeitgeschichte der Universität Hamburg; seit 2016 Juristischer Vorbereitungsdienst am Hanseatischen Oberlandesgericht.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Goltdammer's Archiv für Strafrecht — 167 (2020), 568–570 (Wolfgang Wohlers)
In: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform — https://doi.org/10.1515/mks-2019–2029 (Jan-Martin Schneider)