Rechtswissenschaft

Dirk Looschelders

Die Mitverantwortlichkeit des Geschädigten im Privatrecht

1999. XLII, 681 Seiten.

Jus Privatum 38

159,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147168-1
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Oft sind bei Schadensfällen Schädiger und Geschädigter gleichermaßen verantwortlich. Dirk Looschelders untersucht diese Problematik und erörtert die dogmatischen Grundlagen der Mitverantwortlichkeit des Geschädigten im Privatrecht auf rechtsvergleichender Grundlage.
Bei Verkehrsunfällen und anderen schädigenden Ereignissen ist der Geschädigte sehr oft für den Schaden mitverantwortlich. Bei der praktischen Rechtsanwendung hat die Mitverantwortlichkeit des Geschädigten eine immense Bedeutung. Jedoch sind die dogmatischen Grundlagen für die Behandlung dieser Problematik bislang weitgehend ungeklärt.
Dirk Looschelders behandelt die Mitverantwortlichkeit des Geschädigten auf breiter rechtsvergleichender Grundlage. Dabei wird deutlich, daß in allen untersuchten Rechtsordnungen die dogmatische Erfassung der Kategorie 'Verschulden' auf Seiten des Geschädigten besondere Schwierigkeiten bereitet. 'Verschulden' ist im allgemeinen auf rechtswidriges Verhalten bezogen; die Mitverursachung des eigenen Schadens ist hingegen nicht rechtswidrig. Zur Lösung dieses Problems bezieht Dirk Looschelders das Verschulden des Geschädigten auf die Verletzung von Verhaltensnormen, die die Mitverursachung des eigenen Schadens lediglich hypothetisch gebieten. Er knüpft dabei an die von Kant entwickelte Unterscheidung zwischen kategorischen und hypothetischen moralischen Forderungen an. Auf der Grundlage dieser dogmatischen Erwägungen werden die tatbestandlichen Voraussetzungen der Mitverantwortlichkeit des Geschädigten nach § 254 BGB untersucht. Die für den Schädiger maßgeblichen Zurechnungskriterien müssen auf den Geschädigten entsprechend angewandt werden. Abschließend erörtert Dirk Looschelders die Grundsätze für die Verteilung des Schadens zwischen Schädiger und Geschädigtem.
Personen

Dirk Looschelders Geboren 1960; 1982–87 Studium der Rechtswissenschaft in Mannheim; 1990 zweite jurist. Staatsprüfung; 1990–98 wiss. Assistent an der Universität Mannheim; 1995 Promotion; 1998 Habilitation; seit 1998 Privatdozent für Bürgerliches Recht, Privatversicherungsrecht, Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie an der Universität Mannheim.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Archiv für die civilistische Praxis — Jg.200 (2000), H.6, S. 704ff. (Prof. Herbert Roth)
In: Zeitschr.f.d.ges.Versicherungswiss. — (2000), Nr. 2/3, S. 461–468 (Hans Stoll)
In: Neue Juristische Wochenschrift — 2001, H.4, S. 277 (Prof.Dr.E.Deutsch)