Theologie

Lutz Doering

Schabbat

Sabbathalacha und -praxis im antiken Judentum und Urchristentum

139,00 €
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Leinen
ISBN 978-3-16-147202-2
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Wie war bis zu Beginn des 2. Jahrhunderts das Verhalten der Juden und Christen am Sabbat theoretisch und praktisch geregelt? Anhand aller verfügbaren, zum Teil erst jüngst erschlossenen Quellen zeigt Lutz Doering, daß das Sabbatverhalten damals nicht einheitlich war und von Entwicklungen und positionellen Gegensätzen bestimmt wurde.
Der Sabbat ist eines der wichtigsten Merkmale jüdischer Identität. Lutz Doering richtet seinen Blick auf die Antike und sucht nach Regelungen ('Halacha') und konkretem Verhalten ('Praxis'), die mit dem Sabbat in Zusammenhang stehen. Dabei spannt er den Bogen von den Elephantine-Ostraka (ca. 475 v. Chr.) bis zur folgenreichen Zäsur des zweiten jüdischen Aufstands (132–135 n. Chr.). Er analysiert und vergleicht unter anderem die einschlägigen Abschnitte aus dem Jubiläenbuch und Qumrantexten, Philon und Josephus sowie Belege auf Papyri und Ostraka. Außerdem zeigt er Grundlinien frührabbinischer Sabbathalacha auf. Wie ist im Neuen Testament der Umgang Jesu und der urchristlichen Überlieferer mit dem Sabbat dargestellt? Welche Auskünfte gibt das Neue Testament über jüdische Sabbathalacha?
Lutz Doering zeigt, daß Sabbathalacha und -praxis bis zum Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. vielgestaltig sind. Die verschiedenen Segmente des Judentums haben Sabbatvorschriften entwickelt, die über die spärlichen biblischen Vorgaben weit hinausgehen. Neben Gemeinsamkeiten und Entwicklungslinien kann man auch gegensätzliche halachische Positionen feststellen. Es wird deutlich, daß der Sabbat zwar eine von der Mehrzahl der Juden geteilte Institution ist, aber im einzelnen unterschiedlich realisiert wird. Eine mögliche Realisierung findet sich bei Jesus von Nazaret, der im Horizont eines eschatologischen Sabbatverständnisses auch an diesem Tag heilt; sein Verzicht auf halachische Absicherung bleibt grundlegend für den christlichen Umgang mit dem Sabbat.
Personen

Lutz Doering Born 1966; studied Theology and Jewish Studies at Erlangen, Jerusalem and Heidelberg; 1998 Dr. theol., Göttingen; 1999–2003 Wissenschaftlicher Assistent, Jena; 2004–09 Lecturer in New Testament, King's College London; 2009–14 Reader in New Testament and Ancient Judaism, Durham University; since 2014 Professor of New Testament and Ancient Judaism and academic head of the Institutum Judaicum Delitzschianum, University of Münster.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Judaica — Jg. 56, (2000), Nr. 2, S. 130–132 (Beate Ego)
In: International Review of Biblical Studies — Jg.46 (1999/2000)
In: The Expository Times — Jg.112 (2000), Nr.3, S. 88 (J.W. Rogerson)
In: Bijdragen — Jg.62 (2001), H.2, S. 220f (Eric Ottenheijm)
In: Archiv für Liturgiewissenschaft — Jg.46 (2004), H.3, S.429 (C.L.)
In: Antonianum — Jg.75 (2000), S. 763ff. (David Volgger)
In: Studia Philonica Annual — Vol.14 (2002), S.200ff (Herold Weiss)
In: Nachrichten aus Israel — (2000), Nr. 260
In: De Stem van het Boek — Jg. 11, (2000), Nr. 2, S. 23
In: Catholic Biblical Quarterly — Jg.65 (2003), S. 120ff (Benedict T. Viviano)
In: Adamantius — 2002, H.8, S.300f (Romano Penna)
In: Trierer Theologische Zeitschrift — 2001, H.1, S. 81f. (Ernst Haag)
In: Journal of Semitic Studies — Jg.47 (2002), H.2, S. 355f (F. Niessen)
In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — Bd.114 (2002), S. 156f (Prof. Köckert)
In: Theologie der Gegenwart — Jg.44 (2001), H.4, S. 304ff (Prof. Dr. Giesen)
In: New Testament Abstracts — 44, (2000), Nr. 2, S. 418
In: Old Testament Abstracts — Jg.23 (2000), S. 603 (L.H.F.)
In: Revue Biblique — 2004, H.2, S.303f (Etienne Nodet)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg.126 (2001) Nr.6, S. 622ff. (Friedrich Avemarie)
In: Theologische Rundschau — 77 (2012), S. 54–87 (Michael Tilly)
In: Tijdschrift voor Theologie — Jg. 40, (2000), Nr. 3, S. 307 (Huub van de Sandt)