Theologie

Michael Koch

Drachenkampf und Sonnenfrau

Zur Funktion des Mythischen in der Johannesapokalypse am Beispiel von Apk 12

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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-148419-3
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Ausgehend vom zentralen Kapitel 12 der Johannesapokalypse mitsamt seinen bis heute bestehenden Aporien innerhalb der neutestamentlichen Auslegung bietet Michael Koch unter Einbeziehung des Mythosbegriffs einen textpragmatischen Neuzugang, der etablierte Auslegungsmuster kritisch hinterfragt und die beabsichtigte Komplexität des einzigartigen Textes angemessen zu würdigen versucht.
In einzigartiger Weise kommt das Mythische in der Johannesapokalypse zur Darstellung. Alle bisherigen exegetischen Versuche, den absichtsvoll gestalteten Rückgriff auf weit verbreitete Mythologeme literarkritisch bzw. durch Quellenzuschreibungen aufzulösen oder gar zu entmythologisieren, dürfen jedoch aufgrund immer neuer Aporien in der Auslegung inzwischen als gescheitert angesehen werden. Deshalb ist der längst etablierte Mythosbegriff insbesondere mit Blick auf das in ihm bereitgestellte Denkangebot sowie hinsichtlich seiner Pragmatik hermeneutisch neu zu überdenken. Eine wichtige Vorentscheidung bildet dabei die rezeptionsästhetische Einsicht, daß zwischen Textgestaltung und Wirkung ein unmittelbares Entsprechungsverhältnis besteht, womit der Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte des apokalyptischen Textes eine entscheidende heuristische Funktion zukommt. Die mythische Ausgestaltung der Johannesapokalypse kann darüber hinaus weder als ein Zufallsprodukt noch als ein bloßer Zusatz des urchristlichen Verfassers erachtet werden. Vielmehr zeigt Michael Koch am Beispiel von Kapitel 12 paradigmatisch für die gesamte Johannesapokalypse, in welcher Weise das neutestamentliche Buch »mythisch« gestaltet ist und welche Bedeutung diesem Phänomen für den Aufbau des Buches einerseits sowie für die Wirkung auf den Leser andererseits zukommt. So kann der Mythos bezüglich seiner inner- wie außerliterarischen Funktionen neu bestimmt werden, ohne jedoch vorschnell entmythologisiert oder vereindeutigt zu werden.
Personen

Michael Koch Geboren 1970; Studium der Germanistik und Ev. Theologie in Marburg, Tübingen und München; Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.; 2004 Promotion; Gymnasiallehrer.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue d'histoire et de Philosophie Religieuses — Jg.85 (2005), H.3, S.464 (Ch. Grappe)
In: New Testament Abstracts — Vol.49 (2005), H.2, S.412f
In: Journal for the Study of the New Testament (JSNT) — Vol.27.5 (2005), S.124 (Jorunn Okland)
In: International Review of Biblical Studies — Vol.51 (2004/05), 1346
In: Cristianesimo nella storia — 27 (2006), S. 653–658 (Giancarlo Biguzzi)
In: Tijdschrift voor Theologie — Jg.45 (2005), H.4, S.423 (Beate Kowalski)
In: Theologische Revue — 109 (2013), S. 456–457 (Thomas Witulski)