Theologie

Metapher – Narratio – Mimesis – Doxologie

Begründungsformen frühchristlicher und antiker Ethik. Kontexte und Normen neutestamentlicher Ethik / Contexts and Norms of New Testament Ethics. Band VII
Hrsg. v. Ulrich Volp, Friedrich W. Horn u. Ruben Zimmermann

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ISBN 978-3-16-154051-6
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Im Anschluss an den vierten Band der Reihe, der sich mit Normen der antiken christlichen Ethik auseinandersetzt, untersuchen die Beiträger dieses Bandes Formen, in denen das frühe Christentum außerhalb expliziter, rational-ethischer Reflexion eine spezifische Ethik konstruierte, die bis heute das abendländische Denken bestimmt.
Metapher – Narratio – Mimesis – Doxologie – in diesem Band werden die Vorträge der vier Symposien der Mainz Moral Meetings aus den Jahren 2012–2014 zu diesen Begründungsformen antiker christlicher Ethik zusammengefasst. Ein interdisziplinärer Zugang durch Bibelwissenschaft und Patristik, Judaistik, Altphilologie, Philosophie, Systematische Theologie und weitere Disziplinen erschließt die Formen, in denen das frühe Christentum moralische Relevanz erzeugt und kommuniziert hat. Hierbei werden Alternativen zur seit der Aufklärung dominanten rationalistisch-argumentativen Ethik-Begründung (z.B. des Utilitarismus) aufgezeigt, die sogar den gegenwärtigen Ethikdiskurs bereichern können. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge untersuchen die Metaphern, durch die ethische Überzeugungskraft erlangt wird, die impliziten Wertediskurse der »narrativen Ethik«, die Anpassung des Selbst bzw. des Handelns an eine Person oder ein Ideal im Rahmen einer »mimetischen Ethik« und schließlich die im Sprechakt des Lobens und Feierns offerierte Handlungsbegründung der »doxologischen Ethik«. Dabei zeigt sich, dass die Sprachformen nicht nur unbedeutende Vehikel, sondern maßgebliche Ausdrucksmedien der Ethik darstellen. Die Beiträge untersuchen, worin genau die Differenz, worin Mehrwert oder Grenzen derartiger metaphorischer, narrativer, mimetischer oder doxologischer Ethiken bestehen.
Inhaltsübersicht
Hinführung
Ulrich Volp/Friedrich W. Horn/Ruben Zimmermann: Einleitung

I. Metaphorische Ethik
Esther Verwold: Einführung – Ruben Zimmermann: Metaphorische Ethikbegründung. Moralische Signifikanz durch Sprachbilder nicht nur bei Paulus – Ekkehard Mühlenberg: Johannes Chrysostomus: Ethik und Metaphorik – Jens Herzer: »Gefäße zur Ehre und zur Unehre« (2 Tim 2,20). Metaphorische Sprache und Ethik in den Pastoralbriefen – eine Skizze – Christoph Gregor Müller: Von Gesinnungshüften (1 Petr 1,13) und geistlichen Opfern (1 Petr 2,5). Zur paränetischen Valenz metaphorischer Rede im 1. Petrusbrief

II. Narrative Ethik
Ruben Zimmermann: Einführung – Karen Joisten: Narrative Ethik. Lesarten, Dimensionen, Anwendungen – Michael Roth: Narrative Ethik: Überlegungen zu einer lebensnahen Disziplin – Sönke Finnern: Narrative Ethik und Narratologie. Methoden zur ethischen Analyse und Kritik von Erzählungen – Paul-Gerhard Klumbies: Die ätiologisch-narrative Begründung geltender Normen in Mk 2,1–3,6

III. Mimetische Ethik
Blossom Stefaniw: Mimetic Ethics – Introduction – Friedrich W. Horn: Mimetische Ethik im Neuen Testament – Cornelis Bennema: Mimetic Ethics in the Gospel of John – Eve-Marie Becker: Mimetische Ethik im Philipperbrief: Zu Form und Funktion paulinischer exemplaBlossom Stefaniw: A Disciplined Mind in an Orderly World: Mimesis in Late Antique Ethical Regimes – Ron Naiweld: Mastering the Disciple: Mimesis in the Master-Disciple Relationships of Rabbinic Literature – István Czachesz: From Mirror Neurons to Morality: Cognitive and Evolutionary Foundations of Early Christian Ethics

IV. Doxologische Ethik
Friedrich W. Horn: Doxologische Ethik als Begründungsform antiker Ethik. Eine Einführung – Klaas Huizing: Viel Lob, viel Ehr. Karte und Gebiet einer doxologischen Ethik – Alexandra Grund: »Aus der Asche erhöht er den Armen, um ihn unter die Edlen zu setzen.« (1 Sam 2,8). Ethische Implikationen des Psalms der Hannah – Eckart David Schmidt: Dienen zu Gottes Ehre. Die Doxologien im 1. Petrusbrief und ihr Beitrag zu einer »doxologischen Ethik« – Ansgar Franz: Aufstehen, Auferstehung, Aufstand. Der Morgenhymnus des Ambrosius von Mailand als Beispiel doxologischer Ethik – Ulrich Volp: Der nachkonstantinische Gottesdienst als »Vermahnung zur Tugend«. Überlegungen zum Ethos antiker liturgischer Quellen
Personen

Friedrich Wilhelm Horn Geboren 1953; 1972–78 Studium der Ev. Theologie in Wuppertal und Göttingen; 1982 Promotion; 1990 Habilitation; seit 1996 Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Ulrich Volp Geboren 1971; Universitätsprofessor für Kirchen- und Dogmengeschichte (Schwerpunkt Alte Kirche) an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
https://orcid.org/0000-0003-2510-0879

Ruben Zimmermann Geboren 1968; Professor für Neues Testament und Ethik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und Research Associate am Department of Old and New Testament Studies der University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika.
https://orcid.org/0000-0002-1620-4396

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Journal for the Study of the New Testament (JSNT) — 40.5 (2018), S. 11–12 (Gordon Campbell)
In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2017, S. 95 (Helmut Schwier)
In: Theologische Literaturzeitung — 141 (2017), S. 514–515 (Karl-Wilhelm Niebuhr)
In: New Testament Abstracts — 60 (2016), S. 370