Wirtschaftswissenschaft

Melanie Köhlmoos

Das Auge Gottes

Textstrategie im Hiobbuch

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 1999. IX, 386 Seiten.

Forschungen zum Alten Testament 25

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ISBN 978-3-16-157798-7
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Das Hiobbuch bietet eine dramatische Erzählung, die den Leser mit einbezieht. Melanie Köhlmoos stellt diese 'Textstrategie' dar und erörtert die darin vorkommenden zentralen Themen des Alten Testaments.
Mit welchen Mitteln wird der Leser zur Interpretation des Hiobbuches angeregt? In welchem Zusammenhang stehen dabei Dramaturgie und Inhalt? Melanie Köhlmoos erarbeitet die grundlegende 'Textstrategie' des Hiobbuches unter dem Aspekt der Gegenwart Gottes. Ihre Interpretation basiert auf der Interaktion zwischen dem Text, seinen Lesern und anderen Texten.
'Das Auge Gottes' stellt eines der inhaltlichen Grundthemen des Hiobbuches dar. Gott schaut auf die Erde, sieht Hiob und wählt ihn zum Gegenstand des Experiments um Leid und Frömmigkeit. Obwohl Gottes Nähe nach alttestamentlichem Denken eigentlich erstrebenswert ist, besteht Hiobs Leiden darin, von Gott nicht aus den Augen gelassen zu werden. Melanie Köhlmoos erörtert diese Nähe in wechselnden Zuordnungen verschiedener theologischer Aussagen, in denen Gottes 'Sehen' eine gewisse konstante Funktion hat. Sie stellt fest, daß sich der sachliche Gehalt der Hiobdichtung im Konzept des 'Auge Gottes' bündelt.
Darüber hinaus ist mit dem 'Auge Gottes' der eher formale Bereich der 'Textstrategie' angesprochen. Die gesamte Hiobdichtung wird aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers dargeboten, wobei der Text den Handelnden immer voraus ist. Der Leser wird dabei in die übergeordnete Perspektive einbezogen und weiß wie der Autor selbst mehr als die Akteure. Er blickt gewissermaßen mit dem 'Auge Gottes' auf das Geschehen, das sich im Text vollzieht. Die Rolle des Lesers ist somit die des Mitspielers in der Strategie, wobei allerdings eine Distanzierung des Publikums von den Akteuren der Handlung vorausgesetzt ist. Keine der vorgeführten Personen ist auf Identifikation des Publikums hin angelegt.
Personen

Melanie Köhlmoos Geboren 1966, Studium der ev. Theologie in Hamburg; 1998 Promotion; 2000–2002 Mitarbeit im DFG-Schwerpunktprogramm »Theatralität« in Münster; 2002–2005 Leitung des DFG-Forschungsprojekts »Bethel« in Göttingen; 2005 Habilitation in Göttingen.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft (ZAW) — Bd. 114 (2002), S. 166f (Prof.Köckert)
In: Svensk Exegetisk Arsbok — Vol.68 (2003), S.213ff (Stig Norin)
In: Nederlands Theologisch Tijdschrift — Jg.55 (2001) Nr.1, S. 70f. (Nico Tromp)
In: Old Testament Abstracts — Vol. 23, (2000), S. 172, Nr. 648
In: Shofar — Vol.19 (2001), Nr.2, S. 190 (Dean Bell)
In: Theologische Literaturzeitung — Jg. 125, (2000), Nr. 9, S. 885ff. (Markus Witte)
In: Tijdschrift voor Theologie — Jg. 40, (2000), Nr. 3, S. 303–304 (Jan Holman)