Rechtswissenschaft

IPR für eine bessere Welt

Vision – Realität – Irrweg?
Herausgegeben von Konrad Duden in Gemeinschaft mit Christiane von Bary, Kristin Boosfeld, Florian Heindler, Nicola Kleinjohann, Tobias Lutzi, Alix Schulz, Christine Toman, Denise Wiedemann und Felix M. Wilke

2022. VIII, 212 Seiten.
69,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
eBook PDF
ISBN 978-3-16-161190-2
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Oft wird gefordert, das Internationale Privatrecht solle bei Sachverhalten mit Auslandsbezug nur wertneutral das sachnächste Recht zur Anwendung bringen. Kann und sollte das IPR mehr leisten, um zu gesellschaftlichem Wandel und einer besseren Welt beizutragen?
Der vorliegende Band dokumentiert die dritte IPR-Nachwuchstagung, die 2021 am Hamburger Max-Planck-Institut stattgefunden hat. Unter dem bewusst provokant formulierten Titel nimmt der Band die gesellschaftliche Bedeutung des Internationalen Privatrechts und dessen Potenzial zur Bewirkung entsprechenden Wandels in den Blick. Die Beiträge setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den häufig gegenläufigen Erwartungen an ein Rechtsgebiet auseinander, das einerseits neutral sein soll, von dem sich andererseits aber auch viele die Verwirklichung politischer und gesellschaftlicher Ziele wünschen. Dabei befassen sich die Beiträge sowohl mit generellen Überlegungen zu der Bedeutung gesellschaftspolitischer Anliegen für das Internationale Privatrecht als auch mit der Analyse dieser Bedeutung anhand konkreter Einzelbeispiele.
Inhaltsübersicht
Angelika Nußberger: Internationales Privatrecht und die Europäische Menschenrechtskonvention - Christopher Reibetanz/Charlotte Wendland: »Inner and Outer Conflicts“: Drittstaatensachverhalte und die Neutralität des EU-IPR - Johanna Croon-Gestefeld: Politisierung qua Kompetenz? – Christian Uhlmann: Politisierung des IPR links und rechts des Atlantiks. Wege und Irrwege zwischen governmental interest analysis und zunehmender Politisierung des (europäischen) Kollisionsrechts - Joshua Blach: Globale Unternehmenshaftung im Lichte des IPR. Ein Plädoyer für das kollisionsrechtliche Neutralitätsgebot - Ekaterina Aristova: Private International Law and Corporate Accountability for Human Rights Violations - Sören Segger-Piening: Extraterritorialitätsauswirkungen und fehlender Privatrechtsbezug im Internationalen Datenprivatrecht – Keine bessere Welt - Susanna Roßbach : Kollisionsrecht und Geschlecht im Wandel. Die internationalprivatrechtliche Behandlung der Geschlechtszugehörigkeit de lege lata und de lege ferenda - Marlene Brosch: Miteinander, Gegeneinander? Mutual trust im europäischen internationalen Familienrecht - Ben Köhler: Weltverbesserung durch »Weltrecht“? Zur Eignung des Einheitsprivatrechts als Instrument nachhaltiger Entwicklung – Panel Discussion: PIL for a better world: Vision – Reality – Aberration?
by Ralf Michaels, Roxana Banu, Hans van Loon
Personen

Konrad Duden Geboren 1983; Studium der Chemie (Vordiplom) und der Rechtswissenschaft in München, Heidelberg, Bilbao und Cambridge; 2011 erstes Staatsexamen (Heidelberg); 2012 Master of Laws (Cambridge); 2012–21 Wissenschaftlicher Assistent, dann Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg; 2015 Promotion (Heidelberg); 2016 zweites Staatsexamen (Hamburg); 2021 Habilitation (Hamburg); Professor für Bürgerliches Recht und Internationales Privatrecht an der Universität Leipzig.
https://orcid.org/0000-0002-2854-2077

Christiane von Bary Geboren 1988; Studium der Rechtswissenschaft (Erste Juristische Prüfung 2014) und Promotion (2017) an der Universität Passau; Rechtsreferendariat in München und Toronto (Zweites Staatsexamen 2018); seit 2019 Akademische Rätin a.Z. und Habilitandin am Institut für Internationales Recht, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung, Ludwig-Maximilians-Universität München.
https://orcid.org/0000-0003-2462-7599

Kristin Boosfeld Geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaften in Münster; 2011 Erstes Juristisches Staatsexamen; Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster; 2014 Magister Juris, Universität Oxford (Mansfield College); 2015 Promotion; Referendariat in Münster und Bern; 2016 Zweites Juristisches Staatsexamen; Akademische Rätin a. Z. an der Universität Münster; 2018 Forschungsaufenthalt am Institute of European and Comparative Law, Universität Oxford; 2022 Habilitation; seit 2023 Universitätsprofessorin für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung an der Leuphana Universität Lüneburg.
https://orcid.org/0000-0002-4995-0117

Florian Heindler ist Assistenzprofessor an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien.
https://orcid.org/0000-0001-9261-8729

Nicola Kleinjohann Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaft in Passau und Genf; 2017 Erste Juristische Prüfung; wissenschaftliche Mitarbeit an den Universitäten in Halle (Saale) und Hamburg; 2020 Forschungsaufenthalt in Lausanne; Doktorandin an der Universität Passau.

Tobias Lutzi Geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaften in Köln, Paris und Oxford; 2011 LL.M. (Köln/Paris 1); 2014 erstes Staatsexamen; 2015 M.Jur. (Oxford); 2018 Promotion in Oxford; 2021 zweites Staatsexamen; seit 2021 Akademischer Rat a.Z. am Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Universität zu Köln.

Alix Schulz Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg, Helsinki und Oxford; 2018 Erstes Staatsexamen (Freiburg); 2019 Magister Juris (Oxford); Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg, 2023 Promotion (Heidelberg); Referendariat am Landgericht München I.
https://orcid.org/0000-0002-8294-1116

Christine Toman Geboren 1992; Studium der Rechtswissenschaft in Passau, Berlin, Paris und London; 2015 Erstes Staatsexamen; 2015 Maîtrise en droit, Paris II; 2016 Master of Laws, King’s College London; juristischer Vorbereitungsdienst am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg mit Stationen in Den Haag und Brüssel; 2019 Zweites Staatsexamen; seit 2016 wissenschaftliche Assistentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht Hamburg.

Denise Wiedemann ist Wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg.

Felix M. Wilke Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaft mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung in Bayreuth und LL.M.-Studium an der University of Michigan; Rechtsreferendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg; 2017 Promotion in Bayreuth zum IPR; seit 2018 Akademischer Rat a.Z. am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Universität Bayreuth.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht (RabelsZ) — 87 (2023), 144–147 (Anton S. Zimmermann)
In: IPRax — 3 (2022), 318