Rechtswissenschaft

Martin F.J. Heckel

Das Fiskuserbrecht im Internationalen Privatrecht

Eine rechtsvergleichende Untersuchung im Hinblick auf ein künftiges europäisches Erbkollisionsrecht

64,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-148865-8
lieferbar
Das Fiskuserbrecht kann Erb- oder Aneignungsrecht sein. Dieser Unterschied verursacht im Internationalen Privatrecht ein bekanntes Qualifikationsproblem. Im Hinblick darauf untersucht Martin Heckel Sach- und Kollisionsrecht des Fiskuserbrechts in wesentlichen Rechtsordnungen und entwickelt eine Norm zur besseren Bewältigung des Fiskuserbrechts im Internationalen Privatrecht.
Das Fiskuserbrecht wirft im Internationalen Privatrecht gewisse Schwierigkeiten auf. Ist der Nachlass, auf den der Fiskus zugreifen möchte, in einem anderen Staat als dem Heimat- oder Domizilstaat des Erblassers belegen, können Qualifikation und Anwendung des Fiskuserbrechts, mithin der Zugriff selbst fraglich sein. Ursache ist die unterschiedliche, das heißt entweder aneignungs- oder aber erbrechtliche Ausgestaltung des Fiskuserbrechts in den jeweiligen nationalen Rechten. Wenig bekannt ist, wie einzelne Rechtsordnungen ihr Fiskuserbrecht im nationalen Recht ausgestaltet haben und wie sie das Fiskuserbrecht auf kollisionsrechtlicher Ebene handhaben. Martin Heckel geht auf wesentliche Rechtsordnungen ein und beleuchtet deren Sach- und Kollisionsrecht. Seine rechtsvergleichende Analyse zeigt, dass bisher keine befriedigende Lösung für Fälle gefunden worden ist, in denen ein Fiskuserbrecht im Ausland geltend gemacht wird. Das benachteiligt insbesondere die Gläubiger des Erblassers. Zur Abhilfe entwickelt er eine eigene Rechtsnorm, die materiell- und kollisionsrechtliche Interessen berücksichtigt sowie zu einer vorhersehbaren und widerspruchslosen Bestimmung des zugriffsberechtigten Staates führt. Diese Norm könnte als Bestandteil eines künftigen europäischen Erbkollisionsrechts umgesetzt werden.
Personen

Martin F.J. Heckel Geboren 1975; Studium der Rechtwissenschaft in Jena, Freiburg und Lausanne; 2002 Zweites Staatsexamen; 2004 Diplôme de droit comparé; 2005 Promotion; seit 2002 wiss. Angestellter am Institut für ausländisches und internationales Privatrecht der Universität Freiburg.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Allg.Ministerialbl.d.Bay.Staatsreg. — 2006, 451 (Ellen Scherbel)