Rechtswissenschaft

Ekkehard Hofmann

Abwägung im Recht

Chancen und Grenzen numerischer Verfahren im Öffentlichen Recht

2007. XXIII, 601 Seiten.

Jus Publicum 158

179,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-149238-9
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Das dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz entstammende Abwägungsgebot ist die zentrale Handlungsnorm für komplexe hoheitliche Entscheidungen. Ekkehard Hofmann zeigt unter Berücksichtigung der verschiedensten Bedenken das Potential zur Umsetzung der Anforderungen des Gebots gerechter Abwägung auf, das in einer verstärkten Heranziehung numerischer Verfahren im Kontext des Staatshandelns läge.
Die Abwägungsdogmatik hält nach einer langjährigen und umfangreichen Rechtsprechungsgeschichte nicht nur eine Fülle von Lösungen für Einzelfragen des Planungsrechts bereit. Darüber hinaus lässt sich das dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz entstammende Gebot gerechter Abwägung auch ohne weiteres als allgemeine Grundstruktur komplexer hoheitlicher Handlungen entfalten. Bisher nur wenig beachtet wurde hingegen, dass das Abwägungsgebot bestimmte Anforderungen im Sinne einer Handlungsnorm an Verwaltung und Gesetzgeber stellt, die mit der üblichen natürlich-sprachlichen Darstellungsweise nicht hinreichend bewältigt werden können. Insbesondere die Durchführung einer Gesamtabwägung unter Heranziehung einer bilanzierenden Betrachtungsweise stellt die Praxis vor methodische Probleme. Da aber der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz Grundvoraussetzungen rationalen Handelns formuliert, erscheint eine Weiterentwicklung des Rechts angezeigt. Ekkehard Hofmann zieht hierfür die wirtschaftswissenschaftliche Entscheidungstheorie heran, in der eine Vielzahl leistungsfähiger Methoden zur Beschreibung und Anleitung von Entscheidungsvorgängen entwickelt worden ist. Um die Übertragbarkeit dieser Verfahren auf den Kontext hoheitlicher Entscheidungen zu überprüfen, werden die bisherigen Anwendungsfelder formaler Ansätze in der Praxis ausführlich analysiert. Die zunehmend erkennbaren Bemühungen der deutschen Bundesregierung, der US-Regierung und in jüngster Zeit auch der EU-Kommission um eine transparente und kalkulatorisch leistungsfähige Methodik lassen erwarten, dass derartige Instrumente in Zukunft bei Rechtsanwendung und Rechtsetzung verstärkt zum Einsatz kommen werden.
Personen

Ekkehard Hofmann Geboren 1966; Studium der Rechtswissenschaften in Hamburg; 1997 Promotion; 2002–2003 Visiting Scholar an der New York University School of Law; 2006 Habilitation; Privatdozent an der Universität Hamburg; derzeit stellv. Leiter des Departments Umwelt- und Planungsrecht am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Revue Hellénique de droit internat. — 2007, 398–399 (Vassiliki Koumpli)
In: Bayerische Verwaltungsblätter — 2008, 775–776 (Josef F. Lindner)
In: Die Öffentliche Verwaltung — 2008, 474–475 (Anna Leisner-Egensp.)
In: — 2008, 775–776 (Josef Franz Lindner)
In: Die Verwaltung — 2008, 595–599 (Wilfried Erbguth)